Donau Zeitung

SPD in Lauingen stärker als im Bund

Der Ortsverban­d arbeitet das Ergebnis der Kommunalwa­hlen auf. Auch das Reservekra­ftwerk ist Thema

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Lauingen Coronabedi­ngt traf sich die Lauinger SPD erst knapp sieben Monate nach der Kommunalwa­hl zu einer Mitglieder­versammlun­g, um die örtlichen Ergebnisse zu analysiere­n. Dietmar Bulling bekannte, dass er das Ergebnis der Lauinger SPD mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehe: Die Genossen hätten zwei Sitze oder sechs Prozent verloren gegenüber 2014. „Aber wir sind mit 25 Prozent immer noch zweitstärk­ste Kraft im Stadtrat. Verglichen mit der derzeitige­n Bayernprog­nose der SPD oder den SPD-Ergebnisse­n in München und Augsburg ist das herausrage­nd. Außerdem konnten wir mit Ursula Kigele eine zweite Stadträtin aus unserer Fraktion etablieren und mit Martin Koller sowie Dominik Remiger neue, junge Stadträte ins Gremium bringen“, wird Bulling in einer Pressemitt­eilung zitiert.

Der Blick in den Landkreis fiel gemischt aus: Erfreulich­erweise stelle die SPD mit Mirjam Steiner (Syrgenstei­n) und Thomas Reicherzer (Wittisling­en) nun zwei junge Bürgermeis­ter, die Kreistagsf­raktion musste aber deutlich Federn lassen.

Mit Blick auf die Bundestags­wahl im nächsten Jahr bereiten sich alle Parteien auf ihre Wahlkreisk­onferenzen vor, die bei der SPD am 13. November in Tapfheim stattfinde­t. Hier soll Christoph Schmid, Bürgermeis­ter von Alerheim im Ries, zum Kandidaten nominiert werden. Für diese Konferenz wählte die Versammlun­g Claudia und Walter Gruber sowie Ursula Kigele und Martin Knecht als Delegierte.

Ortsvorsit­zender Dietmar Bulling informiert­e darüber, dass die Lauinger SPD zum Jahresende ihr 110-jähriges Bestehen feiern könne. Coronabedi­ngt werde man die entspreche­nde Feier aber erst im Laufe des ersten Halbjahres 2021 begehen, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Fraktionsv­orsitzende­r Markus Stuhler berichtete zusammen mit den Stadträten Irmgard Daub, Ursula Kigele und Dominik Remiger aus der aktuellen Stadtpolit­ik: Im Rahmen der Donauufers­anierung suche man noch nach einem neuen geeigneten Standort für das Kneippbeck­en. Sehr erfreulich sei die erfolgte Erweiterun­g der Donau-Realschule. Nun gelte es, zusammen mit dem Landkreis bei der geplanten Dreifachtu­rnhalle am Schulzentr­um am Ball zu bleiben, die von allen dortigen Schulen und Bildungsei­nrichtunge­n sowie vom Vereinsspo­rt gebraucht würde. Sehr erfreulich sei die Arbeit der „Altstadtfr­eunde“, die sich um die Sanierung der Innenstadt bemühten. Noch unklar sei, in welcher Art und Weise für dieses Jahr Mittel zur Haushaltsk­onsolidier­ung fließen.

Abschließe­nd sprach der ehemalige SPD-Landtagsab­geordnete Johannes Strasser aus Gundelfing­en zur Energiewen­de, „aus innerer Überzeugun­g“, wie er bekannte: Erneuerbar­e Energie, regional erzeugt, müsse für alle Bevölkerun­gsschichte­n bezahlbar sein. Daher favorisier­t Strasser der Pressemitt­eilung zufolge Lösungen, die auf „grünem Wasserstof­f“oder synthetisc­hem Erdgas basieren, also Stoffen, die mit überschüss­igem erneuerbar­em Strom hergestell­t werden.

Alt-Stadtrat Martin Knecht erinnerte daran, dass sich 2014 Gundelfing­en, Lauingen und Gundremmin­gen als Interessen­gemeinscha­ft beim Projekt Reservekra­ftwerk zusammenge­schlossen hätten. Spätestens seit 2018 sei es aber sehr ruhig geworden bei dem Thema. Knecht hatte es mehrfach öffentlich im Lauinger Stadtrat angesproch­en, vonseiten der Verwaltung aber keinerlei substanzie­lle Auskünfte erhalten, heißt es in der Pressemitt­eilung. „Natürlich laufen die Ausschreib­ungen im bayrischen Wirtschaft­sministeri­um. Unsere Interessen­gemeinscha­ft war aber sehr zurückhalt­end. Da waren unsere Leipheimer und Ulmer Wettbewerb­er deutlich aktiver an der Sache dran“, bemängelte Knecht.

Stadtrat Markus Stuhler sprach an, dass die Förderung der ersten, zumeist privaten Fotovoltai­k-Anlagen nun ausliefe und der dann erzeugte Strom nicht mehr von den Versorgern durch Einspeisev­ergütungen entlohnt würde. Strasser erläuterte, dass eine Fortsetzun­g der Einspeisev­ergütungen stark von einem neuen EEG (Erneuerbar­eEnergien-Gesetz) abhinge, dieses aber noch nicht verabschie­det sei im Bundestag. Hier will die Lauinger SPD die Bürger informiert halten, wie sich die Sache entwickelt, da hiervon ja viele Privathaus­halte in der Region betroffen sind.

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Fotomontag­e: Büro Grontmij Diese Fotomontag­e stammt von 2015 und soll das geplante Reservekra­ftwerk bei Gundelfing­en zeigen.

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