Donau Zeitung

Trächtiges Schaf getötet und in Wald geworfen

Ein Spaziergän­ger findet im Wald zwischen Reistingen und Ballmertsh­ofen ein totes Schaf. Wurde es geschächte­t? Dafür gibt es einige Hinweise

- VON JONATHAN MAYER

Reistingen/Ballmertsh­ofen Es ist eine grausige Entdeckung, mit der man beim sonntäglic­hen Spaziergan­g sicher nicht rechnet: Im Wald zwischen Ballmertsh­ofen (Landkreis Heidenheim) und Reistingen hat ein Spaziergän­ger am Sonntag, nur wenige Meter vom Weg entfernt, den blutversch­mierten Kadaver eines trächtigen Schafs gefunden.

Der Spaziergän­ger alarmierte daraufhin den zuständige­n Jäger Jürgen Röhm aus Ballmertsh­ofen, der wegen des Vorfalls gemeinsam mit dem dortigen Jagdpächte­r auf unsere Redaktion zukam. Röhm ist über den Vorfall entsetzt: „Dem Tier wurde die Gurgel durchgesch­nitten, um es bei lebendigem Leib ausbluten zu lassen“, vermutet er.

Ein Einschussl­och durch einen Bolzen, wie es bei Schlachtun­gen üblicherwe­ise zu sehen ist, habe er nicht gefunden. „Wenn Sie mich fragen, wurde das Tier geschächte­t“, so der 46-Jährige. Er sei sich jedoch sicher, dass das Tier nicht im Wald getötet wurde. Denn – das zeigt auch ein Foto des Kadavers, das unserer Redaktion vorliegt – Fleisch und Innereien des Schafs fehlen. Nur der Kopf und das Fell sind zu sehen, beides blutversch­miert. Röhm und dem Jagdpächte­r zufolge war das Tier mit mehreren Föten hochträcht­ig. „Das ist unterstes Niveau“, sagt der Jäger.

Nach der Entdeckung sei die Polizei verständig­t worden, dann habe Röhm das Schaf zur Tierkörper­beseitigun­g gebracht und das Veterinära­mt in Heidenheim informiert. Das dortige Landratsam­t bestätigt den Fall.

Ob es sich dabei um eine Schächtung – also das Schlachten ohne vorherige Betäubung – handelt, könne man „anhand der wenigen vorgefunde­nen tierischen Nebenprodu­kte nicht abschließe­nd“klären, heißt es.

Im Landkreis Heidenheim gebe es demnach alle ein bis zwei Jahre solche Fälle, die auf eine illegale Schlachtun­g oder sogar eine Schächtung hindeuten. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage erklärt, werde der Sachverhal­t weiter untersucht und gegebenenf­alls weitere Schritte eingeleite­t.

Röhm zufolge konnte noch nicht einmal der Besitzer des toten Tiers gefunden werden. Denn dem toten Schaf fehlte der Chip im Ohr, der zur Identifizi­erung dient. Eigenen Angaben zufolge hat der Jäger die umliegende­n Schäfer kontaktier­t. „Aber bei denen ist kein Tier abhandenge­kommen.“

Der Fund macht den 46-Jährigen wütend. Er will die Öffentlich­keit auf das Thema aufmerksam machen: „Es ist mir einfach ein Anliegen, dass die Leute lesen, was für Schweine es hier gibt.“Und: „Ich will nicht, dass das so hingenomme­n wird.“

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Foto: Ulrich Wagner (Archiv) Zwischen Reistingen und Ballmertsh­ofen hat ein Unbekannte­r ein totes Schaf zurück‰ gelassen. Wurde es geschächte­t?

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