Wie du mir, so ich dir
Ein Begrüßungsgeschenk für den künftigen neuen US-Präsidenten Joe Biden sind die Strafzölle gegen US-Waren nicht. Aber sehr wohl ein bitteres Abschiedspräsent für Donald Trump. Die EU konnte und wollte die Handelspolitik des bisherigen Herrn im Weißen Haus nicht auf sich sitzen lassen. Auf beiden Seiten des Atlantiks wurde mit unerlaubten Staatsbeihilfen die eigene Flugzeugindustrie hochgepäppelt. Aber anstatt sich auf ein gemeinsames Ende dieser Praxis zu verständigen, nutzte Trump einmal mehr die Schiedssprüche der Welthandelsorganisation, um EUProdukte künstlich zu verteuern. Dass eine Handelspolitik nach dem Motto „Mein Wein wird teurer, also mach ich deinen auch teurer“reichlich wenig mit Partnerschaft zu hat, liegt auf der Hand. Tatsächlich beschädigt diese Art von gegenseitigem Behindern beide Seiten. Umso größer sind die Hoffnungen in Brüssel und den anderen Regierungshauptstädten der Union, dass mit Joe Biden nicht nur ein neuer Ton, sondern auch der Abbau des Protektionismus ins Weiße Haus einziehen.