Dekan Johannes Schaufler ist jetzt offiziell im Amt
Bei der Einführung weist Generalvikar Heinrich auf die Hauptaufgabe des Gundelfinger Pfarrers hin
Landkreis Nun ist es offiziell: Generalvikar Harald Heinrich hat Pfarrer Johannes Schaufler, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen, in sein Amt als Dekan im Landkreis Dillingen eingeführt. Geboren 1961 in Augsburg, wurde Schaufler 1987 zum Priester geweiht. Zunächst war er Kaplan in Weilheim-Mariä Himmelfahrt und Augsburg-Heilig Geist, bevor er 1990 Pfarradministrator in Oberreute und dann 1996 Pfarrer in Mering wurde. Seit 2010 ist er Pfarrer und Leiter der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen. Seine Ernennung zum Dekan war im Juni durch Bischof Bertram Meier erfolgt. Coronabedingt konnte die Einführung nur im kleinen Rahmen vollzogen werden: Priester und Mitarbeiter aus dem diakonalen sowie seelsorglichen Dienst des katholischen Dekanats feierten den Gottesdienst am Montag beim Kapiteljahrtag.
Nach Verlesen der Ernennungsurkunde
und Abnahme des Treueeids richtete Generalvikar Heinrich seine Glückwünsche an den Dekan. In seiner Predigt ging er auf die geschichtliche Bedeutung des 9. November ein und die enge Verbindung zwischen Gutem und Bösem: So erinnerte er an den Tag des Mauerfalls 1989, die Reichspogromnacht 1938 sowie das Kirchweihfest der Lateranbasilika im Hinblick auf den liturgischen Kalender. „An diesem 9. November mit all seinen Vorzeichen wirst Du, lieber Johannes, in das Amt des Dekans eingeführt.“
Heinrich wies dabei auf die Corona-Pandemie hin, die eine Leitungsaufgabe in unübersichtlicher Zeit bedeute. „Corona beeinflusst viel, nicht zuletzt auch die großen kirchlichen Veränderungsprozesse.“Der Generalvikar machte auch aufmerksam auf die gegensätzlichen Strömungen, die ein Festhalten am Volkskirchlichen einerseits forderten, ein offenes und weites Denken andererseits. „Da hinein, in vielfältige Unübersichtlichkeiten, hast Du, lieber Mitbruder, Ja gesagt. Ich sage Dir persönlich, im Namen von Bischof Bertram und des Bistums: Wir sind Dir herzlich dankbar dafür!“
Für seinen Dienst als Dekan und das Miteinander im Dekanat nannte Generalvikar Heinrich drei Wegmarken. Er erinnerte an das notwendige Zusammenspiel von Christsein in den privaten Häusern und im Haus des Herrn: „Zum Christsein gehört die Weite, die über den noch so schönen eigenen Kirchturm und das noch so gute Miteinander am Ort hinausgeht.“Zu jedem Gläubigen gehöre die dankbare Gewissheit weltweiter Vielfalt und der Anspruch, diese Buntheit des kirchlichen Lebens verwurzelt zu wissen in der großen
Gemeinschaft der Kirche. „Auch dafür steht ein Dekan, zu dessen wesentlicher Aufgabe die Arbeit an der Einheit gehört“, sagt er.
Außerdem ging Heinrich auf die Forderung ein, die Kirche solle sich auf ihr Kerngeschäft besinnen. Wenn viele im Dekanat und der Bischof Johannes Schaufler das Leitungsamt zutrauen würden, dann weil er nicht der Mann der großen Gesten, vorschneller Urteile oder großspuriger Konzepte sei. Vielmehr binde der Dekan Gottesdienst und Menschendienst zusammen, er wisse um das Mögliche und habe gleichzeitig den wachen Blick auf neue Erfordernisse und Chancen. Das „Plus“Gottes nannte Generalvikar Heinrich als dritte Wegmarke und „Kompassnadel für Glauben und Dienst“.
Dieses Vorzeichen habe Gott selbst gesetzt: „Er ist das Plus, das Leben in Fülle, das er allen gönnt und für alle will.“