Donau Zeitung

O du fröhliche Internetwa­re

Der Online-Handel rettet im Landkreis Dillingen wohl das von der Pandemie gebeutelte Weihnachts­geschäft

- Text: pm/Foto: Gemeinde

Landkreis Knapp 25000 Händler gibt es in Schwaben, davon rund 1400 im Landkreis Dillingen. Obwohl die Einzelhänd­ler derzeit öffnen dürfen, bleiben vielen von ihnen wegen des zweiten Lockdowns die Kunden aus. Vor dem Hintergrun­d der Corona-Krise wäre der stationäre Handel in Bayern mit einem Umsatz auf Vorjahresn­iveau bereits sehr zufrieden, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Handelsver­bandes Bayern. Der bayerische Einzelhand­el hofft trotz der CoronaPand­emie auf ein einigermaß­en normales Weihnachts­geschäft. „Noch nie war das Weihnachts­geschäft so wichtig wie in diesem Jahr. Ich hoffe, dass trotz der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen an Geschenken nicht gespart wird“, sagt der Präsident des Handelsver­bands Bayern, Ernst Läuger. Man rechnet in den Weihnachts­monaten November und Dezember in Bayern mit einem Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro. Das wäre laut Läuger ein Ergebnis auf Vorjahresn­iveau und in diesen Zeiten bereits ein Erfolg.

Die unterschie­dlichen Umsatzentw­icklungen zwischen dem wachsenden Online-Handel und dem stationäre­n Handel setzen sich auch im Weihnachts­geschäft fort. So wird zum Beispiel neben den Lebensmitt­elgeschäft­en vor allen Dingen der Online-Handel massiv zulegen.

Die Online-Umsätze im Weihnachts­geschäft in Bayern werden nach Einschätzu­ng des Verbands mit über 2,3 Milliarden Euro auf Rekordhöhe steigen. Dies entspricht im Vorjahresv­ergleich einem Plus von 19 Prozent. Mitarbeite­r Bernd Ohlmann kennt die Zahlen für den Landkreis Dillingen. Im hiesigen Einzelhand­el wird mit einem Gesamtumsa­tz von 87 Millionen Euro gerechnet. Auch hier rettet der Online-Handel die Zahlen mit einem Anteil von 14,3 Millionen Euro. Das Internetge­schäft ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gestiegen. Nicht nur die Angst vor einer Ansteckung in den Geschäften beflügle den Online

Handel, sagt Ohlmann: „Die Menschen haben durch die Pandemie ihre Berührungs­ängste mit dem Einkaufen im Internet verloren.“Außerdem sei auffällig: Die Menschen im Landkreis, wie auch im Rest Bayerns, würden beim Einkaufen häufiger auf „One-Stop-Shopping“setzen, also Großeinkäu­fe erledigen und auf Vorrat einkaufen, um Kontakte zu vermeiden. Gewinner der Einzelhand­elskrise seien der Lebensmitt­elhandel, Baumärkte und Fahrradges­chäfte.

Wie ist die Situation im Handel und in den Innenstädt­en Nordschwab­ens? Damit befasst sich die CityInitia­tive Nordschwab­en bei ihrer digitalen Herbstsitz­ung. „Der aktuelle Lockdown stellt uns alle vor große Herausford­erungen. Diesen müssen wir gemeinsam begegnen“, sagt Sprecher Heinz Gerhards. Auch die IHK Schwaben unterstütz­t betroffene Unternehme­n in dieser schwierige­n Situation.

Elke Hehl stellt beim Treffen der City-Initiative Angebote, die unter schwaben.ihk.de/handel zu finden sind, vor. Sie weist insbesonde­re auf die Beratung rund um den digitalen Handel hin. „Man muss nicht gleich einen eigenen Online-Shop eröffnen“, rät sie den Händlern vor Ort. „Aber gerade in der jetzigen Situation ist es wichtig, mit den Kunden in Kontakt zu bleiben und sie vom eigenen Service zu überzeugen. Dabei können digitale Kanäle helfen.“Die Handelskam­mer bietet dazu Webinare und Sprechstun­den an.

Ein Experte für Kommunalen­twicklung, Peter Markert, erklärt, auf was es künftig bei der Gestaltung der Zentren ankäme. Er rief dazu auf, die bisherigen Konzepte der Innenstadt­belebung zu überdenken. Die Menschen kämen heute nicht allein wegen des Einkaufens ins Zentrum. Es werde in Zukunft nicht mehr darum gehen, Frequenz durch den Handel in die Städte zu holen, sondern für den Handel. Eine Mischung aus Gastronomi­e, Dienstleis­tungsbetri­eben und Handel, aber auch Raum für Erholung und Kultur mache den Mix aus. Außerdem müssten die Akteure noch stärker lokale Besonderhe­iten in den Fokus nehmen und Wettbewerb­svorteile ausbauen.

Die Lage der nordschwäb­ischen Städte ist angespannt, heißt es in einer Pressemitt­eilung der City-Initiative. Die Städte Dillingen, Wertingen, Höchstädt, Gundelfing­en und Lauingen aus dem Landkreis Dillingen sind Teil der City-Initiative Nordschwab­en. „Mangelnde Frequenz in den Innenstädt­en, die Angst um das Weihnachts­geschäft und zunehmende Leerstände zeigen eine aktuell sehr schwierige Lage auf“, fasst Bettina Kräußlich, IHKRegiona­lgeschäfts­führerin, die Rückmeldun­gen aus den Städten zusammen. Sprecher Heinz GerHandels­expertin

Die ersten Laptops der Ausstattun­g für die Schuldigit­alisierung sind im Schulverba­nd Schwenning­en eingetroff­en. Im Einsatz sind die ersten Laptops für die Grundschül­er aus Blindheim, Unterglauh­eim, Wolpertste­tten, Berghausen, Gremheim und Schwenning­en im Schulverba­nd Schwenning­en. Die erste Lieferung ist der Auftakt zu einem Digitalisi­erungsprog­ramm, hards ist jedoch auch optimistis­ch: „Unsere Innenstädt­e haben allesamt reizvolle Ecken zu bieten und unsere Händler sind willens, diese Krise zu meistern.“

Laut einer Umfrage, die vom Ifes-Institut der Fachhochsc­hule für Ökonomie und Management durchgefüh­rt wurde, liegen in Bayern die durchschni­ttlichen Ausgaben für Weihnachts­geschenke in diesem Jahr bei 512 Euro (Bundesdurc­hschnitt: 500 Euro). Knapp 20 Prozent der Bevölkerun­g geben an, trotz Corona etwas mehr bis deutlich mehr für Weihnachts­geschenke auszugeben.

Wie in den Vorjahren werden wieder viele Gutscheine, Geldgesche­nke und Produkte aus den Bereichen Kosmetik und Körperpfle­ge unter dem Christbaum liegen. Auf den Einkaufsli­sten ganz oben stehen zudem Bücher, Schreibwar­en, Uhren, Schmuck, Spielwaren und Bekleidung.

hierüber läuft auch der Ausbau des WLAN in den Klassenzim­mern und die Klassenaus­stattung mit Laptops. Darüber freuen sich: (im Bild von links) Rektorin Sabine Klimesch, Schulverba­ndsvorsitz­ender Johannes Ebermayer sowie der EDV-Betreuer der Firma Reitzner, Bernd Breier.

 ?? Foto: Christin Klose/dpa‰tmn (Symbol) ?? Ein Mann begutachte­t seine Bestellung aus dem Internet: Ihm tun es immer mehr Menschen im Landkreis Dillingen gleich. Der Online‰Handel hat in den vergangene­n Monaten stark zugenommen.
Foto: Christin Klose/dpa‰tmn (Symbol) Ein Mann begutachte­t seine Bestellung aus dem Internet: Ihm tun es immer mehr Menschen im Landkreis Dillingen gleich. Der Online‰Handel hat in den vergangene­n Monaten stark zugenommen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany