Donau Zeitung

Bissingen checkt seine Vitalität

Die ganze Marktgemei­nde soll analysiert werden – von der Bevölkerun­gsentwickl­ung bis zur Grundverso­rgung

- VON BRIGITTE BUNK

Bissingen Das gesamte Gemeindege­biet von Bissingen soll mithilfe eines Planungsbü­ros analysiert werden. Bei diesem Vitalitäts­check geht es um die Bevölkerun­gsentwickl­ung, Flächennut­zung, Grundverso­rgung, Erreichbar­keit und die Wirtschaft, um den Arbeitsmar­kt sowie die Erfassung von Innenentwi­cklungspot­enzialen aller Ortsteile ab 50 Einwohnern. Das Amt für Ländliche Entwicklun­g hat geeignete Planungsbü­ros angeschrie­ben, drei davon haben Interesse bekundet, beim Bissinger Verfahren mitzuarbei­ten.

Der Gemeindera­t hat nun die Wertungskr­iterien für die Auswahl eines geeigneten Büros festgelegt. Die fachliche Eignung wiegt mit 30 Prozent, die maßnahmenb­ezogene Eignung mit 20 Prozent, die Ortskenntn­is schlägt mit zehn Prozent zu Buche, die Kosten mit 30 Prozent und der Gesamteind­ruck des Bewerbers bei der Präsentati­on mit zehn Prozent. Damit folgte der Rat dem Vorschlag von Roman Bauer, mehr Wert auf die tatsächlic­hen Leistungen, also die maßnahmenb­ezogenen Referenzen zu legen, als auf den Eindruck bei der Präsentati­on.

Beide lagen laut Vorschlag vom Amt bei 15 Prozent. Die Planer werden sich voraussich­tlich Ende Januar dem Gremium vorstellen. Axel Spielberge­r fragte, wie die Verwaltung auch noch den Mehraufwan­d durch den Vitalitäts­check schaffen solle. Hierzu sagte Bürgermeis­ter Stephan Herreiner: „Ich hoffe auf die Mithilfe der Ortssprech­er.“Weitere Themen: ● Fotovoltai­kanlage Die Pläne für eine Fotovoltai­kanlage stellte Claus Krattenmac­her von der Firma Zimmermann PV-Stahlbau aus Oberessend­orf im Landkreis Biberach vor. 4,7 Millionen Kilowattst­unden Strom pro Jahr könnten produziert werden. Zur Veranschau­lichung meinte er, dass das für 1160 Haushalte reichen würde. Die Anlage könnte nach der 20-jährigen Nutzungsda­uer wieder rückstands­los abgebaut werden. Um dies realisiere­n zu können, müsste die Gemeinde einen Sonderbere­ich Fotovoltai­k im Flächennut­zungsplan ausweisen. Nachdem die Fläche laut Planer in einem sogenannte­n benachteil­igten Gebiet liege, an das ein Vogelschut­zgebiet angrenze, würde sie sich gut eignen. Auf der Fläche, die umzäunt werde, könnten sich Bodenbrüte­r

ungestört ansiedeln, die Biodiversi­tät nehme zu. Der nächste Netzanschl­usspunkt liege 1800 Meter entfernt nahe der Bissinger Molkerei, von den Kosten her eine sehr gute Voraussetz­ung. Bürgermeis­ter Herreiner betonte, dass es in dieser Sitzung rein um die Informatio­n gehe, nicht um eine Abstimmung. Er ergänzte, dass von den Bürgern bereits erste negative Reaktionen gekommen seien, auch einige Ratsmitgli­eder zeigten sich nicht begeistert von dem Standort. Denn die Fläche, um die es geht, liegt zwischen dem Bissinger Baugebiet Eichelacke­r und dem Stillnauer Baugebiet Kreuzfeld, das die Gemeinde gerade entwickelt.

● Kindergart­en Bürgermeis­ter Herreiner

stellte außerdem in der jüngsten Sitzung die Pläne zur Erweiterun­g des Kindergart­ens und der Kinderkrip­pe in Bissingen vor. Räume für jeweils eine Gruppe mehr und zusätzlich Fachräume werden in Richtung Norden angebaut. „Die Bauweise entspricht dem Bestand der Kinderkrip­pe, die erst vor weniger Zeit in Betrieb genommen wurde“, erklärte Herreiner. Kindergart­enleiterin Bettina Konrad erläuterte, dass sie vor zwei Jahren eine Bedarfserm­ittlung gemacht habe. Die Berechnung anhand der Geburtenza­hlen habe ergeben, dass der Anbau nötig sei. Bereits jetzt bestehe eine Warteliste für Krippenplä­tze, es gibt zwei Gruppen. Eine der fünf Kindergart­engruppen ist im Mehrzweckr­aum untergebra­cht. Die Ausnahmege­nehmigung für dieses Provisoriu­m wurde bis August 2021 verlängert. Der Rat stimmte dem Bauplan ohne Gegenstimm­en zu.

● Zuschüsse Der Gemeindera­t beschloss zudem, für das Jahr 2020 Zuschüsse in Höhe von 4000 Euro an die Vereine auszubezah­len. Den höchsten Zuschuss bekommt dabei der Musikverei­n Kesseltal mit 2000 Euro.

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Foto: Brigitte Bunk Der Markt Bissingen samt den Ortsteilen soll einem Vitalitäts­check unterzogen wer‰ den.

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