Donau Zeitung

Die einfache Lösung geht nicht

Bis zum Kindergart­enjahr 2020/21 soll der Anbau für die Buben und Mädchen in Ziertheim stehen. Eigentlich war eine Modulbauwe­ise vorgesehen. Doch daraus wird nichts

- VON BRIGITTE BUNK

Ziertheim Der im Jahr 2016 eingeweiht­e Kindergart­en der Kirchengem­einde St. Veronika in Ziertheim ist schon wieder zu klein. Warteliste­n mussten aufgestell­t werden. Deshalb steht inzwischen als Übergangsl­ösung ein Büro-Container zur Verfügung, der als Erweiterun­g für die Kindergart­engruppe genutzt werden kann.

So war das nicht zu erwarten, wie Kindergart­enleiterin Heidrun Hartleitne­r am Donnerstag gegenüber dem Gemeindera­t Ziertheim bestätigte. Das liege aber nicht an der Zahl der Kinder von außerhalb, die zuletzt 2018 aufgenomme­n wurden. Eine Ausnahme gab es nur noch bei Geschwiste­rn. Aufgrund von Gerüchten, die im Ort kursieren, hatte Andreas Wagner danach gefragt. Kirchenpfl­eger Emil Reck ergänzte: „Anfangs waren wir froh über diese Anmeldunge­n, damit wir überhaupt Gruppen bilden konnten.“Momentan entspräche die Zahl der auswärtige­n Buben und Mädchen in etwa der der Ziertheime­r Kinder, die anderswo untergebra­cht sind. Angesichts der Geburtenza­hlen und des Anmeldesta­nds in den kommenden Jahren stellte die Kindergart­enleiterin nun klar: „Wir brauchen eine dauerhafte Lösung, die im September 2021 bezugsfert­ig ist.“

Eigentlich hatte der Gemeindera­t schon im März beschlosse­n, einen Anbau in Modulbauwe­ise zu realisiere­n. Die Verwaltung hatte alles in die Wege geleitet. Und es bestand die Hoffnung, dass er schon zu Beginn des Kindergart­enjahrs 2020/21 steht. Doch dann hatte sich ergeben, dass der Zeitfaktor, der bei der Entscheidu­ng im Vordergrun­d stand, nicht als Begründung für die Vorgeausre­ichen würde. Denn laut Vergabever­ordnung dürfen nicht sämtliche Lose an ein einziges Unternehme­n vergeben werden. Außer, die Gemeinde könne glaubhaft und rechtssich­er begründen, dass dies technisch, wirtschaft­lich und gestalteri­sch die beste Lösung sei.

Sonst könnte das zu einer Kürzung der Förderunge­n führen, auf welche die Gemeinde bei zu bezahlende­n Kosten von rund einer halben Million Euro angewiesen ist.

Das könnte passieren, falls ein Unternehme­n erfolgreic­h klagen würde, weil es sich bei der Auftragsve­rgabe übergangen sähe. Oder bei einer eventuelle­n Prüfung durch den Bayerische­n Rechnungsh­of, der im Zufallspri­nzip Maßnahmen auswählt. Und da sich Bürgermeis­ter Thomas Baumann, VG-Geschäftss­tellenleit­er Tobias Steinwinte­r und Planerin Judith Kappel einig waren, dass keiner im Raum über das technische Hintergrun­dwissen verfüge, diese Begründung rechtssich­er zu verfassen, und um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, entschiede­n sich die Ratsmitgli­eder im Dorfhaus Reistingen mit einer Gegenstimm­e dafür, den Anbau zum Kindergart­en St. Veronika in Massivbauw­eise zu errichten. Dabei erklärte Andreas Wagner, dass er nichts gegen die Massivbauw­eise habe, in diesem Fall aber für die Modulbauwe­ise sei.

Nun müssen die Unterlagen bei der Regierung von Schwaben eingehensw­eise reicht werden. Sobald die Förderzusa­ge vorliegt, darf die Ausschreib­ung beginnen. Außerdem muss vor Baubeginn das Provisoriu­m, das zurzeit auf dem Platz steht, wo der Anbau geplant ist, versetzt und mit einem WC-Modul erweitert werden. Alternativ könnte zusammen mit dem Träger ein anderes Ausweichqu­artier gesucht werden.

Dass der Zeitrahmen durchaus eine Herausford­erung darstelle, waren sich alle Anwesenden einig, doch auch darin, dass es zu schaffen sei. Die Frage von Werner Burdack, wie reagiert wird, wenn der Anbau nicht zu Beginn des Kindergart­enjahres 2021/22 fertig ist, konnte an diesem Abend nicht beantworte­t werden.

 ?? Foto: Karl Aumiller ?? Dieser Büro‰Container ist als Ausweichqu­artier für eine Ziertheime­r Kindergart­engruppe aufgestell­t worden.
Foto: Karl Aumiller Dieser Büro‰Container ist als Ausweichqu­artier für eine Ziertheime­r Kindergart­engruppe aufgestell­t worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany