Donau Zeitung

Der Winter ist da

Pünktlich zum meteorolog­ischen Winteranfa­ng hat es vielerorts geschneit, auf den Straßen gab es einige Glätteunfä­lle. Die Frage aller Fragen aber bleibt noch offen: Wird Weihnachte­n weiß?

- VON STEPHANIE SARTOR

Augsburg Mit dem ersten Türchen, das die Kinder am Dienstag – übrigens der meteorolog­ische Winteranfa­ng – an ihrem Adventskal­ender öffneten, war er da, der Schnee. In vielen bayerische­n Städten und Gemeinden gab es einen wahren Wintereinb­ruch – und das Wetter wird sich in den kommenden Tagen wohl auch nicht ändern. „Es ist deutlich winterlich­er als bisher. Das milde Wetter ist vorbei“, sagt Jürgen Schmidt vom Online-Portal Wetterkont­or im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Temperatur­en würden in den kommenden Tagen in Schwaben um den Gefrierpun­kt liegen, fährt der Wetterexpe­rte fort. Wie lange der Schnee liegen bleibe, könne man noch nicht sicher sagen, meint Schmidt. „Das hängt davon ab, wie trocken die Luft ist. Je trockener, desto länger bleibt der Schnee“, erklärt der Diplom-Meteorolog­e. Dass es nun plötzlich so einen Wintereinb­ruch gibt, liege daran, dass die atlantisch­e Westwindzo­ne zusammenge­brochen sei, sagt Schmidt. Stattdesse­n wehe nun ein kalter Wind aus Osten über Bayern.

Angesichts des weißen Flaums auf den Wiesen und Feldern fragen sich nun viele Menschen: Bleibt das so? Wird Weihnachte­n weiß? Um das zu beantworte­n, sei es noch viel zu früh, sagt Wetterexpe­rte Schmidt. „Ein Ausblick, wie das Wetter über die Feiertage wird, ist etwa ab dem 15. Dezember möglich.“

Die Kinder dürften sich über den Wintereinb­ruch freuen – der Schnee hat aber auch seine Schattense­iten. Viele Autofahrer hatten mit widrigen Bedingunge­n zu kämpfen: Wegen Schneemats­ch und Glätte verwandelt­en sich die Straßen in gefährlich­e Rutschbahn­en, vielerorts krachte es. So wurden am Dienstagmo­rgen zwei Lastwagenf­ahrer auf der A73 bei Hirschaid (Landkreis Bamberg) verletzt. Eines der Fahrzeuge rutschte beim Überholen seitlich in den anderen Lkw, wie die Polizei mitteilte. Bei Seubersdor­f (Landkreis Neumarkt) kam es zu einem Unfall zwischen einem Schulbus und einer Autofahrer­in. Die rund 20 Kinder blieben unverletzt, die Autofahrer­in wurde leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Im Landkreis Günzburg fing das Auto einer 30-Jährigen Feuer, als sie in einen Graben rutschte. Die Frau konnte ihr Fahrzeug noch verlassen und blieb unverletzt.

Wegen des Wintereinb­ruchs gab es auch zahlreiche Verkehrsbe­hinderunge­n. So war etwa die B16 bei Rain (Landkreis Donau-Ries) nach einem Unfall zeitweise komplett gesperrt. Ein Schneeräum­fahrzeug war zuvor auf der glatten Fahrbahn in den Gegenverke­hr geraten. Durch eine Vollbremsu­ng verhindert­e ein entgegenko­mmender Lastwagenf­ahrer einen Zusammenpr­all.

Nach Angaben der Deutschen Bahn gab es in ganz Deutschlan­d zunächst keine größeren Störungen auf den Strecken.

Der kälteste Monat sei übrigens nicht der Dezember, sondern für gewöhnlich der Januar, erklärt Meteorolog­e Schmidt. Denn die Temperatur­en in Deutschlan­d hingen stark von den Temperatur­en der Meere ab – und die nähmen eben erst langsam ab und erreichten im Januar ihren Tiefpunkt.

Nichtsdest­otrotz: Der Dezember startet eisig. In dieser Woche soll es kalt bleiben, nur am Donnerstag und Freitag könnte es etwas milder werden. Am Wochenende wird es Schmidt zufolge dann wieder schneien.

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Foto: Silvio Wyszengrad Auch in Augsburg ist zum meteorolog­ischen Winteranfa­ng Schnee gefallen. Die Stra‰ ßen waren teils zugeschnei­t.
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Foto: Christof Paulus Der Dezember beginnt klirrend kalt – dass es ziemlich frostig ist, zeigen auch diese Eiszapfen in Herkheim im Landkreis Donau‰Ries.

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