Donau Zeitung

Auto-Lobby hört die Signale nicht

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger‰allgemeine.de

Die Richter des Bundesverf­assungsger­ichts haben scharfsinn­ig argumentie­rt und zwingen die Bundesregi­erung gerade im Interesse junger Menschen zu mehr Klimaschut­z. Die Sternstund­e deutscher Justiz fand eine entspreche­nd positive Resonanz. Der Zeitgeist ist ein Klimaschut­zgeist.

Sich dagegen zu sträuben, ist sinnlos und reaktionär. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder hat das als Regierungs­chef eines Autolandes erkannt. Doch die oberste deutsche Auto-Lobbyistin Hildegard Müller sperrt sich gegen die logische Reaktion auf den Spruch aus Karlsruhe. Ihr gehen die Pläne der Bundesregi­erung, schneller mehr für den Klimaschut­z und damit die jüngere Generation zu tun, viel zu weit. Die Verbandsch­efin hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Es liegt doch auch im Interesse deutscher Autoherste­ller, wenn Berlin, was den Klimaschut­z betrifft, richtig unter Strom steht: Schließlic­h bringen die Konzerne ein Elektroaut­o nach dem anderen auf den Markt. Eine ambitionie­rtere Klimapolit­ik kann sich zu einer erfolgreic­hen Verkaufshi­lfe für die Unternehme­n entwickeln.

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