Auto-Lobby hört die Signale nicht
Die Richter des Bundesverfassungsgerichts haben scharfsinnig argumentiert und zwingen die Bundesregierung gerade im Interesse junger Menschen zu mehr Klimaschutz. Die Sternstunde deutscher Justiz fand eine entsprechend positive Resonanz. Der Zeitgeist ist ein Klimaschutzgeist.
Sich dagegen zu sträuben, ist sinnlos und reaktionär. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat das als Regierungschef eines Autolandes erkannt. Doch die oberste deutsche Auto-Lobbyistin Hildegard Müller sperrt sich gegen die logische Reaktion auf den Spruch aus Karlsruhe. Ihr gehen die Pläne der Bundesregierung, schneller mehr für den Klimaschutz und damit die jüngere Generation zu tun, viel zu weit. Die Verbandschefin hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Es liegt doch auch im Interesse deutscher Autohersteller, wenn Berlin, was den Klimaschutz betrifft, richtig unter Strom steht: Schließlich bringen die Konzerne ein Elektroauto nach dem anderen auf den Markt. Eine ambitioniertere Klimapolitik kann sich zu einer erfolgreichen Verkaufshilfe für die Unternehmen entwickeln.