USA wollen Patentschutz aussetzen
Auch ärmere Länder könnten damit Impfstoff herstellen
Washington In der Corona-Pandemie schlägt sich die US-amerikanische Regierung auf die Seite ärmerer Länder. Sie will, dass Pharmafirmen vorübergehend den Patentschutz auf die von ihnen entwickelten Impfstoffe verlieren. Damit könnten Hersteller in aller Welt diese Impfstoffe produzieren, ohne Lizenzgebühren an Biontech/Pfizer, Moderna und andere zahlen zu müssen. Theoretisch zumindest. Denn erstens müssten mehr als 160 Länder zustimmen, dass internationale Copyright-Bestimmungen außer Kraft gesetzt werden. Und zweitens dürfte es ohne Unterstützung der beteiligten Pharmafirmen kaum gelingen, die komplexen Rezepte einfach nachzumachen.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sprach von einer „historischen Entscheidung“. Damit könne der Ungleichheit bei der Verteilung der Impfstoffe begegnet werden.
Die Pharmafirmen und -verbände laufen hingegen Sturm. Sie argumentieren, dass sie auf eigenes Risiko Millionen in die Forschung stecken. Die Unternehmen müssten Rendite machen können, um diese Investitionen wieder hereinzuholen. Der Verband der US-Pharmaunternehmen warnte gar, dass es ohne Patente zur Verbreitung gepanschter Impfungen kommen könne. Was für und was gegen die Pläne spricht, lesen Sie in der