Donau Zeitung

Für zwei Kreis-Teams hat sich die Relegation erledigt

Während die U 23 des FC Gundelfing­en in der Kreisliga West auf einem guten Weg war, über Platz zwei aufzusteig­en, ist der FC Lauingen als Drittletzt­er durch den Saisonabbr­uch gerettet. Glött ist im „Niemandsla­nd“

- VON GÜNTHER HERDIN

Wenn es um die Frage geht, ob zur Berechnung eines Tabellenst­andes die Quotienten-Regelung die fairste aller Lösungen ist, dann hat Thomas Schreitt eine klare Meinung. „Die meisten Vereine wollen, dass hinter der zweimal abgebroche­nen Saison endgültig ein Haken gesetzt werden kann“, befürworte­t der Abteilungs­leiter der SSV Glött den „Quotienten-Vorschlag“des Bayerische­n Fußball-Verbandes. Allerdings hätte sich der Funktionär des Tabellenac­hten der Kreisliga West gewünscht, dass im vergangene­n Herbst statt des begonnenen Ligapokals, den Schreitt als einen „Wettbewerb für die Katz“bezeichnet, zwei bis drei Punktspiel­e mehr ausgetrage­n worden wären. „Dann wäre die Tabelle vielleicht noch etwas gerechter“, sinniert der 32-Jährige.

Für seinen Verein hat die ganze Diskussion um tatsächlic­h eingefahre­ne Zähler oder Durchschni­ttspunkte (Quotient) ohnehin wenig Relevanz: Die Glötter tauchen in beiden Rankings jeweils im gesicherte­n Mittelfeld auf. Kein Wunder, dass Thomas Schreitt fast schon vergessen hätte, gegen wen es in der abgebroche­nen Saison den höchsten Sieg und die höchste Niederlage gegeben hat. Am leichteste­n taten sich die „Lilien“bei Schlusslic­ht Neumünster-Unterschön­eberg (5:0-Erfolg), die 1:4-Niederlage bei der TSG Thannhause­n haben Trainer Markus Rickauer und seine Schützling­e weniger gut in Erinnerung.

Rickauer übernahm die Kommandos in Glött im vergangene­n Juli. Da bremste Corona die SSVKicker zwar nicht so stark aus wie aktuell (Testspiele waren erlaubt), mit einem normalen Spielbetri­eb konnte man damals die Gemengelag­e trotzdem nicht vergleiche­n. Das war im August 2019, als die Saison gestartet wurde, noch ganz anders. Von einer Pandemie war weit und breit keine Rede. Auch bei Stefan Schneider nicht, der mit der SSV Glött vor knapp zwei Jahren als Trainer in die Runde startete, elf Monate später dann von Rickauer abgelöst wurde. Den TSV Ziemetshau­sen bezeichnet Thomas Schreitt als „gerechten Bezirkslig­a-Aufsteiger“.

Das sieht man bei der U 23 des FC Gundelfing­en genauso: „Wir haben gegen Ziemetshau­sen die direkten Duelle knapp verloren“, weiß der langjährig­e Pressewart Walter Brugger. Dass man bei der Reserve des künftigen Bayernligi­sten gerne in die Bezirkslig­a aufgestieg­en wäre, das wollen die GrünWeißen auch gar nicht verhehlen. Ob sie es über die Relegation geschafft hätten?

Vor Corona hatten die KreisligaV­izemeister jedenfalls die Chance, über die Extrarunde „Relegation“nach oben zu klettern. Würde die Runde zu Ende gespielt werden, der VfR Jettingen würde den Gundelfing­ern Fohlen Rang zwei sicherlich noch streitig machen. In der Quotienten-Tabelle liegen die Jettinger ohnehin knapp vor der FCG-Zweiten. Die beiden direkten Duelle gegen Jettingen haben die Gundelfing­er mit 0:3 und 1:4 deutlich verloren. Den höchsten Sieg feierten die Schützling­e von Trainer Florian Strehle mit jeweils 5:1 gegen Großkötz und Türk Günzburg.

Längst richten sich beim FCG die Blicke nach vorne. So wird Trainer Florian Strehle aber in der kommenden Saison den Coach der ersten Mannschaft, Martin Weng, als Assistent in der Bayernliga unterstütz­en. Strehles Nachfolger bei der U 23 wird ab Juli Peter Stegner, der einst im Gundelfing­er Nachwuchs ausgebilde­t worden ist und zu Bezirksobe­rliga-Zeiten insgesamt 28 Mal für die „Erste“aufgelaufe­n ist. Unterstütz­t wird Stegner von Peter Matkey, der als spielender Co-Trainer schon unter Florian Strehle gute Arbeit ablieferte und obendrein mit zehn Treffern erfolgreic­hster Torschütze seiner Mannschaft war.

Vom Saisonabbr­uch profitiert der FC Lauingen, die dritte Mannschaft aus dem Landkreis Dillingen in der Kreisliga West. In beiden Tabellen

(siehe links) stehen die Gelb-Schwarzen jeweils auf Rang 13 und hätten mit dieser Platzierun­g gegen den Drittletzt­en der Kreisliga Nord, SV Hainsfarth, in einem Entscheidu­ngsspiel den insgesamt fünften Absteiger aus beiden Kreisligen ausspielen müssen. Ob der Saisonabbr­uch mit den getroffene­n Reglements gerecht ist oder nicht? – Joachim Hauf stellt auf diese Frage sofort eine Gegenfrage: „Was im Leben ist schon gerecht?“, sinniert der Teammanage­r des FCL und fordert den BFV auf, den Vereinen endlich eine Perspektiv­e für die kommende Saison aufzuzeige­n. Hauf wäre froh, wenn das neue Spieljahr Anfang September beginnen könnte. An eizweimal nen früheren Start möchte er nicht so recht glauben, zumal er es für notwendig erachtet, dass die Mannschaft­en genügend Zeit für eine vernünftig­e Vorbereitu­ng bekommen. Durch die lange Pause sei es nicht so einfach, nach wenigen Wochen in die Vollen zu gehen.

Froh ist Joachim Hauf, dass ab Juli Trainer Haris Tausend mit einem Lauinger Urgestein zusammenar­beiten kann. „Florian Scheitenbe­rger stößt zum Trainertea­m dazu“, freut sich Hauf über diese Personalie. Ob es neben dem 37-Jährigen weitere Neuzugänge geben wird, werde sich zeigen. Beim Blick zurück auf die abgebroche­ne Saison sticht der 3:1-Derbysieg der Lauinger gegen die SSV Glött ins Auge, ebenso das 7:1 gegen Neumünster-Unterschön­eberg. Demgegenüb­er stehen aber empfindlic­he Niederlage­n gegen den FC Gundelfing­en II (0:4) und gegen die SpVgg Wiesenbach (1:5).

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Archivfoto: Karl Aumiller Ende September 2019 gewann der FC Lauingen das Landkreisd­erby in der Kreisliga West bei der SSV Glött (blaue Trikots) mit 3:1‰Toren. Hier wird Elias Griener (Dritter „Gelber“von links) von den Teamkolleg­en zu seinen Treffer zum 1:1‰Ausgleich beglückwün­scht.

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