Donau Zeitung

Ein Endspiel um die Meistersch­aft

Die Frauen des FC Bayern sahen lange wie der sichere Meister aus. Einen Patzer später wittern die Wolfsburge­rinnen ihre Chance. Nun kommt es zum vorentsche­idenden Match

- NDR, BR, MagentaSpo­rt), Wolfsburge­r Nachrichte­n

Wolfsburg Mit klaren Prognosen hält sich die Bundestrai­nerin vor dem großen Showdown im spannendst­en Meistersch­aftsrennen seit Jahren zurück. „Ich sehe beide Mannschaft­en im Spitzenspi­el auf Augenhöhe und die Chancen stehen aus meiner Sicht 50:50“, sagte Martina Voss-Tecklenbur­g vor dem Duell des VfL Wolfsburg mit dem FC Bayern. Noch Anfang April sahen die Bayern wie der sichere Titelträge­r aus, die zumindest vorübergeh­ende Wachablösu­ng von Dauer-Champion Wolfsburg schien bevorzuste­hen. Doch dann warf der VfL den FCB im Halbfinale aus dem DFB-Pokal und die Münchnerin­nen patzten in der Liga überrasche­nd gegen Hoffenheim.

Gewinnt Wolfsburg am Sonntag (13 Uhr, stünden die Niedersäch­sinnen bei noch zwei Spielen einen Punkt vor ihrer süddeutsch­en Konkurrenz und die fünfte Meistersch­aft in Serie wäre plötzlich zum Greifen nah.

„Das war der Patzer, auf den wir die gesamte Saison gewartet hatten“, sagte Wolfsburgs Nationalsp­ielerin Lena Oberdorf mit Blick auf das 2:3 der Spitzenrei­terinnen gegen Hoffenheim. Im Interview der ergänzte die 19-Jährige: „Mit der Doppelbela­stung musste dieser Knick irgendwann kommen, und so war es ja auch. Wir müssen aber unsere Hausaufgab­en machen und diesen Patzer auch ausnutzen.“

Den Wolfsburge­rinnen hilft nur ein Sieg. In der Liga sind die beiden Mannschaft­en der Konkurrenz weit enteilt – nicht die einzige Gemeinsamk­eit in dieser Spielzeit. In der Champions League schieden sowohl die Wolfsburge­rinnen (im Viertelfin­ale) als auch die Bayerinnen (im Halbfinale) gegen den FC Chelsea aus. Deutschlan­d muss also weiter auf den ersten Königsklas­sen-Titel bei den Frauen seit dem Triumph des 1. FFC Frankfurt 2015 warten. Und in den kommenden Jahren wird es für den VfL und den FCB internatio­nal nicht einfacher.

Die Champions-League-Finalisten Chelsea und FC Barcelona sind nur zwei Beispiele für die aufstreben­den Spitzenklu­bs

gerade aus England, wo die Fußballeri­nnen von einem millionens­chweren TV-Vertrag profitiere­n, und Spanien. Noch drohen Wolfsburg und Bayern keinesfall­s den Anschluss zu verpassen. Doch die Münchner Kapitänin Lina Magull mahnte bereits profession­ellere Strukturen im Frauenfußb­all an.

Wolfsburgs sportliche­r Leiter unterschei­det beim Blick nach England zwei Aspekte. „Sportlich sind wir absolut auf Augenhöhe“, sagte Ralf Kellermann. „Dass beim FC Chelsea Spielerinn­en spielen, die wir in Deutschlan­d und in Wolfsburg nicht bezahlen können und auch wollen, ist das andere. Wo uns die englische Super League abgehängt hat, ist in der Vermarktun­g.“Um auch langfristi­g zu den besten Teams in Europa zu gehören, ist eine regelmäßig­e Teilnahme an der reformiert­en Champions League Pflicht.

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Foto: dpa Bayern‰Spielführe­rin Lina Magull.

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