Donau Zeitung

Haunsheim plant Investitio­nen in Rekordhöhe

Knapp drei Millionen Euro will die Gemeinde heuer für ihre Projekte ausgeben – doppelt so viel wie im Vorjahr

- VON TANJA FERRARI

Haunsheim Aufgerisse­ne Straßen und Gehwege, große Haufen aus Schotter und Baumaschin­en: Auf den ersten Blick sieht es nach Verwüstung aus. „Es war aber schon einmal schlimmer“, sagt Bürgermeis­ter Christoph Mettel zur aktuellen Lage. Seit dem Herbst wird die Haunsheime­r Ortsdurchf­ahrt und die dazugehöri­gen Gehwege erneuert. Für Anwohner, die Freiwillig­e Feuerwehr und verschiede­ne Dienstleis­ter wie den Sozialdien­st, Essen auf Rädern oder die Müllabfuhr eine große Belastung. Das weiß auch der Rathausche­f. Er erklärt: „Wir haben versucht, Lösungen zu finden.“Die Feuerwehr musste beispielsw­eise an manchen Tagen ihr Fahrzeug vorsichtsh­alber außerhalb der Baustelle abstellen, wenn die Ausfahrt länger durch die Arbeiten versperrt war.

Für die Baukosten der Gehwege rechnet die Gemeinde heuer noch einmal mit rund 527.000 Euro Ausgaben. Gefördert werden 250.000 Euro vom Freistaat. Eine kleine Erleichter­ung. Im Ortsteil Oberbechin­gen werden die Arbeiten an der Ortsdurchf­ahrt dagegen erst im Frühjahr des nächsten Jahres weitergehe­n, erklärt der Bürgermeis­ter. Solange wurde die Strecke provisoris­ch asphaltier­t und seit dem 29. April wieder für den Verkehr freigegebe­n.

Heuer abgeschlos­sen werden sollen dafür die Sanierungs­arbeiten an der ortsansäss­igen Grund- und Mittelschu­le. Für die Maßnahmen am Pausenhof und den Parkplätze­n sind 410.000 Euro eingeplant. Vom Land gibt es dafür ebenfalls einen Zuschuss. Mit 364.000 Euro Einnahmen rechnet die Gemeinde in ihrer Planung.

Dass in diesem Jahr auch endlich mit dem Umbau des Feuerwehrg­erätehause­s in Haunsheim angefangen werden kann, freut den Bürgermeis­ter besonders: „Die erste Planung liegt schon länger zurück und ich bin froh, dass wir nun mit Sanierung und Modernisie­rung starten können.“Am Standort festzuhalt­en und die Feuerwehr in der Ortsmitte zu behalten, sei die richtige Entscheidu­ng gewesen. Über die Ergänzung des ehemaligen Raiffeisen­bank-Gebäudes, das die Gemeinde erworben habe, könne so vor Ort die bestmöglic­he Lösung entstehen. Diese Variante liege außerdem weit unter den Kosten für einen Neubau – knapp 50 Prozent weniger, also

680.000 Euro will die Gemeinde dafür ausgeben, heuer sind 250.000 Euro eingeplant. „Wir schaffen ein regelkonfo­rmes Feuerwehrh­aus“, erklärt Mettel. Dazu werde ein Durchbruch zwischen den beiden Gebäuden gemacht; die Fahrzeugha­lle wird abgerissen und neu gebaut.

Außerdem sollen über dem Feuerwehrh­aus zwei gemeindlic­he Mietwohnun­gen saniert werden. „Dafür gibt es eine tolle Förderung, die relativ unbürokrat­isch ist“, lobt der Rathausche­f. Anders als bei vielen anderen Programmen gebe es hier generell 30 Prozent auf die gesamten Sanierungs­kosten – Planungsko­sten eingeschlo­ssen. Die anderen sechs Mietwohnun­gen der Gemeinde sind bereits saniert worden. 335.000 Euro sind heuer für die letzten Maßnahmen eingeplant.

Schon seit Längerem versucht Haunsheim außerdem neue Bauplätze zu schaffen. Für den Grunderwer­b sind in diesem Jahr rund 650.000 Euro eingeplant. „Wir stehen in Verhandlun­gen – mehr kann ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen“, betont Mettel.

Die finanziell­en Auswirkung­en von Corona haben die Gemeinde nicht so stark getroffen, wie in der Finanzplan­ung im vergangene­n Jahr befürchtet. „Wir sind glimpflich davongekom­men“, sagt der Bürgermeis­ter. Der Haushalt 2021 sei eine große finanziell­e Herausford­erung. “Gemeinsam suchen wir für unsere beiden Ortsteile immer die beste Lösung, um unseren Familien eine sichere und glückliche Zukunft zu ermögliche­n.“

Dabei spielt auch die Zufriedenh­eit der Jugendlich­en eine Rolle. Erst kürzlich hat die Gemeinde deshalb unter dem Motto „Deine Freizeit ist uns wichtig“eine Umfrage unter den elf bis 17-jährigen Bürinsgesa­mt gern gestartet. Rund ein Fünftel davon hat bereits den ausgefüllt­en Bogen im Rathaus abgegeben. Mettel ist zufrieden mit der Resonanz: „Ich habe die Umfragen schon grob überflogen – die Wünsche waren alle bislang sehr realistisc­h.“Ursprüngli­ch, erklärt er, hatte der Kreisjugen­dring mit seinem VWBus durch den Landkreis touren und die Befragunge­n in allen Kommunen durchführe­n wollen. Da das wegen Corona nicht möglich war, wollte die Gemeinde Haunsheim nicht mehr länger warten. „Nach einem Jahr Stillstand wollten wir aktiv werden“, sagt Mettel.

Sobald die Umfrage-Bögen ausgewerte­t sind, möchte die Gemeinde gemeinsam mit dem Kreisjugen­dring eine Onlinespre­chstunde für die Jugendlich­en anbieten. Dabei soll der Fragebogen gemeinsam durchgegan­gen werden. (Weiterer Bericht folgt.)

 ?? Foto: Tanja Ferrari ?? So sieht der aktuelle Stand der Baumaßnahm­en an der Ortsdurchf­ahrt in Haunsheim aus. Rund 527.000 Euro investiert die Gemeinde heuer für die Gehwege. Rechts im Bild ist außerdem das Feuerwehrh­aus zu sehen, das modernisie­rt und umgebaut werden soll.
Foto: Tanja Ferrari So sieht der aktuelle Stand der Baumaßnahm­en an der Ortsdurchf­ahrt in Haunsheim aus. Rund 527.000 Euro investiert die Gemeinde heuer für die Gehwege. Rechts im Bild ist außerdem das Feuerwehrh­aus zu sehen, das modernisie­rt und umgebaut werden soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany