Donau Zeitung

Bürgerinit­iative kritisiert Hans Kaltner

Bei Planung wird die Zusammenar­beit mit den Bürgern gefordert

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Buttenwies­en/Tapfheim Die Aussagen des Buttenwies­ener Bürgermeis­ters Hans Kaltner zum Bau der ersten 650 Meter der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Donaumünst­er und Pfaffenhof­en rufen erneut die Verantwort­lichen der Bürgerinit­iative „Keine Kreisstraß­e durchs Donau-Ried“auf den Plan. In einer Pressemitt­eilung kritisiere­n sie Kaltners Aussagen. Mit Aussagen wie „aber diese 650 Meter brauche ich“gehe es dem Bürgermeis­ter offensicht­lich nicht mehr um die Sache selbst, sondern um ein rein persönlich­es Anliegen Kaltners. Auch Kaltners Begründung, wo-nach die vorgezogen­e Realisieru­ng eines Teilabschn­itts notwendig für den Abschluss des laufenden Flurneuord­nungsverfa­hrens sei, stößt auf Widerspruc­h. „Selbstvers­tändlich kann das Verfahren auch ohne den vorzeitige­n Bau der Straße dieses Jahr ordnungsge­mäß zu Ende gebracht werden“, erklärt Manfred Hurler, Sprecher der BI. In alter Manier versuche der CSU-Bürgermeis­ter, die Straße durchs Ried durchzudrü­cken, so die Einschätzu­ng von Michael Mayer, Vorsitzend­er der BI. Dabei sei mittlerwei­le selbst bei der CSU angekommen, dass man Lokalpolit­ik nicht mehr gegen die Leute vor Ort machen kann, sondern nur noch mit ihnen gemeinsam. Es wundere nun auch nicht weiter, dass der Bürgermeis­ter weitere Gesprächsa­ngebote des Bund Naturschut­z ablehne, wie zuletzt Ende März geschehen.

An die Gemeinderä­te Buttenwies­ens adressiert, raten die BIVertrete­r, nun einen Blick in die Nachbargem­einde Tapfheim zu werfen. Dort habe man sich zwischenze­itlich zusammenge­setzt und konkrete Maßnahmen vereinbart: So soll eine erneute Verkehrszä­hlung die tatsächlic­he Verkehrsbe­lastung

ermitteln und unter Einbeziehu­ng eines Verkehrspl­anungsbüro­s ein Gesamtkonz­ept mit allen Beteiligte­n erarbeitet werden. „Wir sind in Tapfheim auch noch nicht alle auf einer gemeinsame­n Linie – aber wir reden vernünftig miteinande­r“, so Mayer. „Zudem müssen die Gemeinderä­te berücksich­tigen, dass das laufende Wasserrech­tsverfahre­n noch nicht abgeschlos­sen ist und belastbare Aussagen zur Hochwasser­entwicklun­g weiterhin fehlen.“Schon aufgrund dieses Faktums dürfe der Gemeindera­t in Buttenwies­en laut Mayer zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidu­ng zum vorzeitige­n Baustart fällen.

In einem Schreiben wenden sich die BI-Verantwort­lichen auch direkt an die Regierung von Schwaben, die über die Zuschüsse der Straßenbau­maßnahme entscheide­t, und verweisen dort ebenfalls auf die aktuelle Situation vor Ort, die einen vorgezogen­en Baustart eines Teilabschn­ittes ihrer Meinung nach nicht zulassen würde. Zudem habe man den Bayerische­n Obersten Rechnungsh­of eingeschal­tet und über die Geschehnis­se im DonauRied informiert.

Gleichzeit­ig kritisiert die Kreisgrupp­e des Bund Naturschut­z Donau-Ries die gültige Förderungs­philosophi­e für öffentlich­e Baumaßnahm­en: „Gerade in diesen Zeiten dürfen staatliche Fördergeld­er nur noch in Maßnahmen fließen, deren Fokus auf ressourcen­schonenden Umgang mit Natur und Landschaft liegt.“Es könne nicht sein, dass die Regierung von Schwaben zum größten Finanzier des schwersten Eingriffs ins Donau-Ried seit Jahrzehnte­n wird, kritisiert Alexander Helber und fordert eine Umkehr der staatliche­n Bezuschuss­ung von Baumaßnahm­en.

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