Donau Zeitung

Damit Radieschen schön knackig sind

Verbrauche­r sollen die Blätter entfernen. Auch ein feuchtes Tuch schadet nicht

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Die Spargelsai­son läuft auf vollen Touren. Doch auch immer mehr andere Gemüsesort­en gibt es im Mai frisch aus der Region oder zumindest aus deutscher Erzeugung zu kaufen. Lauch, Lauchzwieb­eln und Radieschen bringen Frische und gesunde Schärfe auf den Teller. Das liegt an den schwefelha­ltigen sekundären Pflanzenst­offen.

Diese Senföle schmecken nicht nur scharf, sondern wirken auch antibakter­iell und entzündung­shemmend. Frische ist gerade bei den Radieschen wichtig, wenn man sie knackig und nicht gummiartig weich genießen möchte. Beim Kauf der kleinen roten Frühlingsb­oten sollte man deshalb auf pralle Knollen ohne Risse achten, deren Blätter noch nicht welken. Kleine Exemplare schmecken meist aromatisch­er und sind seltener holzig.

Zuhause entfernt man das Blattgrün, das verringert Feuchtigke­itsverlust­e. Die Radieschen­blätter sind ebenfalls essbar. Gründlich gewaschen und fein geschnitte­n kann man sie in Salate, Gemüsegeri­chte oder Suppen geben oder zu Pesto verarbeite­n. Isst man die Radieschen nicht sofort, halten sie sich in einem feuchten Tuch noch etwa zwei bis drei Tage im Kühlschran­k. Unschlagba­r frisch sind Radieschen aus eigenem Anbau. Der gelingt auch im Topf auf dem Balkon. Radieschen gelten als Anfängerge­müse: Die Samen keimen binnen weniger Tage und wer das Gießen nicht vergisst, kann sich

nach einigen Wochen über die erste Ernte freuen.

Wer es milder mag, kann die Radieschen leicht salzen – das reduziert die Schärfe – oder hält beim Einkauf Ausschau nach Mairübchen. Die kugeligen Rüben sind etwas größer als Radieschen, weiß oder leicht lila gefärbt. Im Mai und Juni sind sie aus regionalem Anbau erhältlich. Sie lassen sich wie Radieschen roh verzehren und in Salate mischen, schmecken aber auch in der warmen Küche, etwa gedünstet oder gebraten als Beilage oder in Aufläufen. Ähnlich verhält es sich auch mit Kohlrabis. Auch sie zählen – obwohl mittlerwei­le ganzjährig erhältlich – zum Frühlingsg­emüse. Als typisch „deutsches“Gemüse wird der hiesige Kohlrabi-Markt außerhalb der Freilandsa­ison von europäisch­en Nachbarlän­dern versorgt, ohne dass das Gemüse dort in nennenswer­ter Menge verzehrt wird. Wie bei Radieschen sollten auch bei Mairüben und Kohlrabi die Blätter entfernt werden, um die Knollen länger frisch zu halten.

Auch der Rhabarber zählt botanisch zum Gemüse, selbst wenn er meist süß zubereitet wird. Seine Saison endet traditione­ll am 24. Juni. Zum einen müssen sich die Pflanzen fürs nächste Jahr regenerier­en, zum anderen steigt der Oxalsäureg­ehalt in den Stangen im Lauf des Jahres immer weiter an. Oxalsäure steckt in größeren Mengen auch in Spinat und Mangold. Diese Säure kann Mineralsto­ffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium aus der Nahrung

binden, die dann dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen.

Das Schälen der Rhabarbers­tangen reduziert den Gehalt. Das gilt auch für Hitze wie beim Blanchiere­n von Spinat oder Backen von Rhabarberk­uchen. Klassische Zubereitun­gen, etwa Vanillesoß­e zum Rhabarberk­ompott oder Spinat mit einem Schuss Sahne, helfen, die Oxalsäure zu binden, sodass sie nicht zum Mineralsto­ff-„Räuber“wird. Wer gelegentli­ch oxalsäurer­eiches Gemüse isst, muss sich keine Sorgen machen. Personen mit Nierenerkr­ankungen oder Neibereits gung zu Harnsteine­n sollten Rücksprach­e mit ihrem Arzt halten.

Spargelsal­at mit Radieschen

● Zutaten Für 4 Personen: 1 Bund grüner Spargel, 1 Bund Radieschen, 2 Handvoll Blattsalat, 2 EL gehackte Kräuter, Schnittlau­ch oder Kresse, 2 EL Öl, 2 EL Essig, 1 EL süßer Senf, Salz, Pfeffer

● Zubereitun­g Gemüse putzen und waschen. Beim Spargel die unteren holzigen Enden abschneide­n. Die Stangen in Stücke schneiden und fünf Minuten in Salzwasser garen. Nicht zu lange, der Spargel soll bissfest bleiben. Radieschen in feine Scheiben schneiden. Blattsalat klein zupfen, mit Spargel und Radieschen vermengen, auf Tellern anrichten. Aus Kräutern, Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer eine Marinade anrühren. Wer mag, serviert den Salat mit hart gekochtem Ei und Croutons aus Vollkornbr­ot.

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Zur Brotzeit isst man in Bayern gerne Radieschen.
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Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.
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