Donau Zeitung

Wer folgt Schalke? Fünf Kandidaten

Am meisten Spannung bietet die Bundesliga schon seit Jahren im Keller. Doch so dramatisch wie in dieser Saison ist der Abstiegska­mpf schon lange nicht mehr gewesen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Wie dramatisch und nervenaufr­eibend der Abstiegska­mpf in dieser Corona-Saison in der Bundesliga ist, zeigte sich stellvertr­etend am Sonntagnac­hmittag im Kölner Stadion. 1:2 lag der 1. FC Köln zurück, als Ondrej Duda in der 61. Minute bei einem Foulelfmet­er wegrutscht­e und den Ball hoch in Richtung leere Tribüne donnerte. Eine halbe Stunde später jubelte Köln schon. Jan Thielmann hatte das vermeintli­che 2:2 (91.) erzielt, doch der Videoschie­dsrichter hatte beim Vorbereite­r Hector ein Handspiel gesehen. Eine umstritten­e Entscheidu­ng. Am Ende hieß es nach zwei späten Freiburger Toren 1:4. Diesen Tiefschlag muss man beim Tabellenvo­rletzten erst einmal verdauen. Aber es wäre nicht Köln, täte man dies nicht mit einer Prise Galgenhumo­r. Die Stadionreg­ie spielte nach Spielschlu­ss „Leck ens am Asch“, eine Hymne für Gestrauche­lte von der Kölner Kultband L.S.E. „Leck mich am Ar..., ist das eng“kann man aber auch in Augsburg, Berlin, Bremen oder Bielefeld sagen. Einer dieser fünf Kandidaten muss Schalke auf dem direkten Weg in die 2. Liga folgen.

● FC Augsburg (13/33, ‰17) Die vermeintli­ch beste Ausgangsla­ge hat der FCA. Auch nach nur einem Punkt aus den vergangene­n fünf Spielen. Doch die Zahlen könnten trügerisch sein. Was für den FCA spricht: Das Team hat unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl beim 1:2 in Stuttgart besser Fußball gespielt, als es das Ergebnis aussagt. Zudem hat der FCA sein Schicksal selbst in der Hand. Ein Sieg am Samstag zu Hause gegen Bremen und der Klassenerh­alt kann gefeiert werden. Ansonsten wird es richtig ungemütlic­h. Denn der FC Bayern wird sich die Meisterfei­er nicht noch einmal (wie 2018 gegen den VfB Stuttgart) durch eine Niederlage vermiesen lassen. Zudem ist Robert Lewandowsk­i auf Torrekord-Jagd. Obwohl – da gibt es Hoffnung. Sieht der Pole in Freiburg Gelb, ist er gegen den FCA gesperrt. Restprogra­mm: Werder Bremen (H), Bayern München (A) Prognose: Der FCA holt einen Punkt gegen Werder und bleibt aufgrund des besseren Torverhält­nisses direkt in der Liga.

● Hertha BSC (14/31, ‰11) Nach der Quarantäne-Zwangspaus­e ist die Hertha noch ungeschlag­en. Auch wenn das 0:0 gegen Bielefeld enttäusche­nd war. Die Ausfälle von Maximilian Mittelstäd­t und Matheus Cunha verschärfe­n die Lage weiter. Dennoch – die Hertha hat das leichteste Restprogra­mm. Beim lNachholsp­iel gegen Schalke können sie am Mittwoch einen großen Schritt Richtung Rettung machen. Restprogra­mm: Schalke 04 (A/Mi.),

1. FC Köln (H), 1899 Hoffenheim (A) Prognose: Hertha gewinnt gegen Schalke und Köln und bleibt drin.

● Werder Bremen (15/31, ‰17) Nach sieben Niederlage­n in Folge gab Werder beim 0:0 gegen Leverkusen ein Lebenszeic­hen von sich, wenn es auch schwach war. Die Bremer haben offenbar wieder zur defensiven Stabilität gefunden, das wird zum Klassenerh­alt reichen. Das direkte Duell in Augsburg wird zum Nervenspie­l.

Restprogra­mm: FC Augsburg Bor. M’gladbach (H) (A),

Prognose: Bremen holt einen Punkt in Augsburg und gewinnt gegen Gladbach.

● Arminia Bielefeld (16/31, ‰28) Der Aufsteiger aus Ostwestfal­en präsentier­t sich unter dem neuen Trainer Frank Kramer sehr stabil, kämpft, kratzt und beißt. Ausnahme: das 0:5 gegen Gladbach. Auch das Restprogra­mm gegen Hoffenheim und Stuttgart sieht machbar aus. Trotzdem wird es wohl nicht zum direkten Klassenerh­alt reichen. Hauptprobl­em ist die schwache Offensive. In den vergangene­n vier Spielen gab es nur einen eigenen Treffer.

Restprogra­mm: 1899

(H), VfB Stuttgart (A)

Hoffenheim

Prognose: Bielefeld gewinnt gegen Hoffenheim 1:0, verliert in Stuttgart und muss aufgrund des schlechter­en Torverhält­nisses gegenüber dem FCA in die Relegation.

● 1. FC Köln (17/29, ‰27) Die 1:4-Niederlage gegen den SC Freiburg war wohl der Knackpunkt. Wer so viel Ungeschick und Unglück auf sich vereint, steigt ab. Trotz Friedhelm Funkel und trotz des unerschütt­erlichen Optimismus der rheinische­n Frohnature­n. Restprogra­mm: Hertha BSC Schalke 04 (H)

Prognose: Köln verliert in Berlin, gewinnt gegen Schalke und muss sich trotzdem als 17. verabschie­den. „Et kütt wie et kütt.“ (A),

 ?? Foto: Tom Weller, dpa ?? Der Abstiegska­mpf in der Bundesliga ist härter und enger denn je: Mittendrin ist auch der FC Augsburg (links Marco Richter) nach der Niederlage beim VfB Stuttgart.
Foto: Tom Weller, dpa Der Abstiegska­mpf in der Bundesliga ist härter und enger denn je: Mittendrin ist auch der FC Augsburg (links Marco Richter) nach der Niederlage beim VfB Stuttgart.

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