Donau Zeitung

Beuys und die Religion?

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Hunderte Male hat Joseph Beuys Christus als Motiv gewählt, allerdings nicht in der klassische­n Ikonografi­e eines Andachtsbi­ldes. Sein Christus entsprang nicht dem Katechismu­s, vielmehr folgte er der Lehre des Anthroposo­phen Rudolf Steiner vom „Christusim­puls“. Dieser Christus ist eine allgegenwä­rtige heilende Kraft, ein Mittler von Energie. Oder wie Beuys 1971 zu den Herz-Jesu-Bildchen schrieb: „Der Erfinder der Elektrizit­ät.“

Ein Bild mag dies augenfälli­g verdeutlic­hen: Ein Mädchen berührt das Herz Jesu und legt die andere Hand auf ihr eigenes Herz. Fließen kann der Strom aus der übernatürl­ichen Quelle. Der Jesuit Friedhelm Mennekes von der Kölner Kunststati­on St. Peter spricht bei Beuys von einer kosmischen Spirituali­tät in

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