Wenn Frust die Falschen trifft
Die Corona-Pandemie strapaziert unsere Nerven jetzt seit einem Jahr. Und manchmal muss der Frust einfach raus. Blöd nur, wenn er genau die Falschen trifft.
Muss ein Verwandter ins Krankenhaus, ist das schon schlimm genug. Kann man ihn dann nicht mal besuchen, ist es noch schlimmer. Und kann man auch sonst gar keinen Kontakt aufnehmen – wie schlimm ist das dann erst?
Natürlich will man als Angehöriger schnell gesicherte Informationen haben. Der Zustand des Verwandten könnte sich noch verschlechtern, es kann in diesen Zeiten sonst was passieren. Doch wo bekommt man diese Informationen her? Nur vom Krankenhaus selbst. Dort aber trifft der verzweifelte, drängende Verwandte mit seinem Anruf auf Personal, das ebenfalls seit einem Jahr unter Hochspannung steht. Und für das der zu Pflegende im Vordergrund steht, weniger der Angehörige. Solche Anrufe können unbefriedigend verlaufen. Doch schuld daran ist das Virus. Nicht das Pflegepersonal.