Donau Zeitung

Warum die Corona‰Inzidenz im Landkreis wieder steigt

Die Leiterin des Dillinger Gesundheit­samtes, Dr. Uta-Maria Kastner, nennt Gründe

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Vergangene Woche noch lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Dillingen unter 100. Doch seit dem Wochenende steigt sie Tag für Tag leicht an. Dr. UtaMaria Kastner sagt, das Infektions­geschehen sei nach wie vor diffus. Bei der Nachverfol­gung von Kontaktper­sonen würden immer wieder positive Fälle auftauchen, erklärt die Leiterin des Dillinger Gesundheit­samtes. „Die Verfolgung klappt gut. Alle Kontakte werden an Tag eins nach der Ermittlung getestet. Es ist eine Nachwelle, die Lage ist noch nicht stabil. Und bei uns wirken sich auch kleine Zahlen schnell auf die Inzidenz aus.“

Nicht nur innerhalb von Familien, sondern auch in Betrieben komme es immer wieder zu Infektione­n mit dem Coronaviru­s. Gemeinsame Pausen in Betrieben seien dabei immer noch ein Problem. Deren Organisati­on sollte jede Firma prüfen. „Es muss zum Hygienekon­zept gehören, wie Pausen organisier­t werden, wer wo sitzt, wie viele Stühle im Raum sind, wann und wie oft gelüftet wird“, erklärt Dr. Kastner. Das Dillinger Gesundheit­samt prüfe das Konzept nur anlassbezo­gen. „Wenn es keine Regelung gibt, müssen bei einem positiven Fall sehr viele Kontaktper­sonen in Quarantäne“, betont sie. Die Schulen im Landkreis Dillingen hätten größtentei­ls so gute Regelungen, dass kaum Kontaktper­sonen entstehen. Doch bei Firmen gebe es noch Verbesseru­ngsbedarf. Betroffen seien eher kleine und mittelstän­dische Betriebe, die weniger Auswahlmög­lichkeiten haben und auch keinen Mitarbeite­r, der sich um das Thema Pausen in Pandemieze­iten kümmert.

Kann denn jemand ein positives

Testergebn­is verheimlic­hen? Ja, erklärt Dr. Kastner, denn: „Meldepflic­htig sind ein klinischer Verdacht, positive Testergebn­isse in einem der Testzentre­n, ein positiver PCR-Test, und wenn jemand, der positiv auf das Virus getestet wurde, stirbt.“Wer sich aber daheim selbst testet und ein positives Ergebnis hat, kann das verheimlic­hen. „Das kann passieren“, sagt Dr. Kastner. Schließlic­h leben wir in einem freien Land. Allerdings sollte der Betroffene unbedingt zuhause bleiben, damit er niemanden ansteckt. „Wir können nur bei uns positiv gemeldeten Fällen nachfragen, sonst können wir nichts machen.“

Wer sich zuhause selbst positiv auf das Coronaviru­s getestet hat, sollte Kontakt mit Gesundheit­samt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dann wird ein PCR-Test gemacht, um das Ergebnis zu prüfen, und um zu klären, ob derjenige wirklich positiv ist. Dieses Vorgehen diene dem Schutz des Betroffene­n und seiner Umgebung.

Viele Symptome können auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s hinweisen, erklärt die Leiterin des Gesundheit­samtes: Durchfall, Übelkeit, Rückenschm­erzen, Husten, Nasenlaufe­n, leichte Grippesymp­tome oder leichte Symptome im Nase-Rachenraum oder „andere Krankheits­zeichen, die über das Übliche hinausgehe­n. Wer nie Rückenoder Kopfschmer­zen hat und plötzlich daran leidet, sollte sich testen lassen“.

Seit Testergebn­isse, etwa für den Besuch beim Friseur, wichtiger werden, habe sich die Nachfrage eingepende­lt. Auch mit dem Impfen geht es voran. So seien viele Risikopers­onen geimpft und es komme immer mehr Impfstoff an. Im April sei mehr verimpft worden als in den drei Monaten zuvor insgesamt.

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Foto: Becker (Symbol) Endlich mal eine Pause. Und die soll man jetzt auch noch ohne Kollegen verbrin‰ gen? Ja, sagt die Leiterin des Dillinger Gesundheit­samtes.

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