Donau Zeitung

Ärzte kennen ihre Patienten

- VON SARAH SCHIERACK schsa@augsburger‰allgemeine.de

In Bayerns Hausarztpr­axen gilt ab kommender Woche das, worauf viele gewartet haben: Die Priorisier­ung wird aufgehoben, jeder kann sich nun auf die Warteliste für einen Impftermin setzen lassen – unabhängig davon, ob er Vorerkrank­ungen hat oder einer besonders belasteten Berufsgrup­pe angehört. Das klingt nach einem großen Durchbruch – im Alltag ändert diese Regelung für den Einzelnen allerdings erst einmal wenig.

Denn auch wenn für die Hausärzte die offizielle­n Priorisier­ungsgruppe­n nicht mehr gelten, so haben die Mediziner doch ihre eigenen Impfreihen­folgen – gestützt auf ihre fachliche Expertise und das Wissen über ihre Patienten. Eine Hausärztin kennt die Menschen, die in ihre Praxis kommen. Sie weiß, wen sie so schnell wie möglich immunisier­en sollte – und wer es vertragen kann, noch auf eine Impfung zu warten.

Ohne offizielle Priorisier­ung können Ärzte nun sehr gezielt auf ihre Patienten zugehen. Im besten Fall beschleuni­gt das die Impfungen in den Praxen – und davon haben letztlich auch alle etwas, die noch nicht an der Reihe sind.

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