Keine Attacke auf das Bargeld
Der Kampf gegen Geldwäsche ist kein Vorwand für eine neue Attacke auf das Bargeld. Deshalb wäre es unsauber, die aktuellen Pläne der Europäischen Kommission zu instrumentalisieren. Das Bargeld, welches vor allem bei den Deutschen beliebt ist wie in kaum einem anderen Land, wird erhalten bleiben.
Aber trotzdem muss Brüssel seine bisher weitgehend wirkungslosen Instrumente gegen das Reinwaschen krimineller Erlöse verschärfen. Zwar gelinge es zunehmend mehr, den bargeldlosen Zahlungsverkehr zwischen den Geldinstituten zu überwachen und entsprechenden Meldungen der Banken nachzugehen, sagen Experten. Aber die immer noch offene Flanke heißt: Bargeld.
Längst haben etliche Mitgliedstaaten mit ihren allerdings überhaupt nicht aufeinander abgestimmten Höchstgrenzen gute Erfahrungen gemacht. Warum Deutschland immer noch hinterherhinkt, ist nicht verständlich. Private Geschäfte oder Luxus-Einkäufe lassen sich längst auch anders seriös bewerkstelligen. Für einen Koffer voller Geld gibt es keinen plausiblen Grund, es sei denn, man fürchtet die Einzahlung bei einem Institut wegen der dort zu erwartenden Nachfragen. Insofern tut die EUKommission gut daran, nun weitere Lücken zu schließen. Denn der wirtschaftliche Schaden, der jedes Jahr durch das Waschen krimineller Erlöse entsteht, ist enorm.