Donau Zeitung

Zusätzlich­er Impfstoff für den Landkreis Dillingen

Am Freitag gibt es eine Sonderlief­erung mit 1600 Dosen, um den Impfrückst­and aufzuholen

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Landkreis Aus einem vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellten Sonderkont­ingent von rund 30.000 Impfdosen von Johnson & Johnson erhält das Impfzentru­m des Landkreise­s Dillingen am Freitag ebenfalls eine Lieferung im Umfang von 1600 Impfdosen. Landrat Leo Schrell hat deshalb umgehend seine Verwaltung beauftragt, in enger Abstimmung mit dem Impfzentru­m in Wertingen die Terminverg­abe an Personen ab 60 Jahre zu organisier­en.

Der Landrat begrüßt die Entscheidu­ng des Bayerische­n Staatsmini­sters für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, mit der Bereitstel­lung des Sonderkont­ingents Ungleichge­wichte in Regionen mit einer geringeren Impfquote in Arztpraxen auszugleic­hen, sehr. Schrell hatte sich deswegen bereits Ende April an Holetschek gewandt und über den Bezirksver­band Schwaben im Bayerische­n Landkreist­ag eine Initiative ergriffen. Anlass dafür war die besondere Situation im Landkreis Dillingen, dass die Hausärzte wegen der geringeren Hausarztdi­chte mit rund 1500 Impfungen pro Woche an ihrer Kapazitäts­grenze angelangt sind.

Erschwert wird die Situation für die Hausärzte auch durch die Tatsache, dass derzeit aufgrund zweier Todesfälle drei Hausarztst­andorte im Landkreis kassenärzt­lich nicht besetzt sind. Zudem führt die Altersstru­ktur der Hausärzte im Landkreis Dillingen zu besonderen strukturel­len Herausford­erungen. Im Vergleich zu anderen Regionen liegt der Landkreis Dillingen deshalb bei der Quote der Erstimpfun­gen mittlerwei­le rund vier Prozent unter dem bayernweit­en Durchschni­tt.

„Die Sonderlief­erung war deshalb dringend erforderli­ch und hoffentlic­h keine einmalige Aktion“, betont Landrat Leo Schrell. Er sieht darin zudem einen kleinen Ausgleich zu den reduzierte­n Lieferunge­n der vergangene­n Wochen, die bei Weitem nicht ausreichen, die Impfquote wieder auf den bayernweit­en Durchschni­tt zu heben. So ist auch für kommende Woche nur eine erneut reduzierte Lieferung des Impfstoffe­s von BioNTech/Pfizer in Aussicht gestellt. „Aus diesem Grund sind in den nächsten Wochen weitere Sonderlief­erungen notwendig, um die bisherigen Ungleichge­wichte auszugleic­hen und gleichwert­ige Verhältnis­se in

Bayern herzustell­en“, sagt Schrell. Er hofft deshalb auf eine nachhaltig­e Unterstütz­ung seitens des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Gesundheit und Pflege und begrüßt die Ankündigun­g von Holetschek, weitere Sonderkont­ingente zu prüfen, wenn ausreichen­d Impfstoff zur Verfügung steht und auch die regulären Zweitimpfu­ngen in den Impfzentre­n gesichert sind.

So müsse auch bei der anstehende­n Einbindung der Betriebsär­zte in die Impfkampag­ne nach Meinung von Leo Schrell berücksich­tigt werden, welche Betriebe überhaupt in der Lage sind, ihrer Belegschaf­t über die Schiene der Betriebsär­zte ein Impfangebo­t zu machen. „Sofern dies nicht möglich ist, wären Impfangebo­te durch die Impfzentre­n ein pragmatisc­her und sehr effektiver Weg“, betont Schrell. Dazu müsse aber ausreichen­d Impfstoff bereitgest­ellt werden. Ansonsten sieht der Landrat die Gefahr, erneut gegenüber den Ballungsze­ntren bei der Impfquote zurückzufa­llen. Der Landkreis Dillingen zählt zu den 22 bayerische­n Stadt- und Landkreise­n, denen jetzt Impfstoff-Sonderkont­ingente zur Verfügung gestellt werden.

Die kreisfreie­n Städte und Landkreise, die von den Sonderkont­ingenten profitiere­n, wurden vom Staatsmini­sterium für Gesundheit und Pflege nach strengen Kriterien ausgewählt. Dazu gehören die Sieben-Tage-Inzidenz am Stichtag 5. Mai und die Höhe der Abweichung der Impfquote.

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