Donau Zeitung

Reuters Rolle im Ringen um den Bundesliga‰Erhalt

Der Vorsprung im Abstiegska­mpf ist fast aufgebrauc­ht, jetzt herrscht das große Zittern vor dem „Endspiel“gegen Bremen

- VON JOHANNES GRAF

Seit Jahren formuliert Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter seine Saisonziel­e identisch. Der Wortlaut mag sich teils unterschei­den, letztlich läuft es aber stets auf zwei übergeordn­ete Punkte beim FC Augsburg hinaus: Nach sorgenfrei­er Spielzeit frühzeitig den Klassenerh­alt erreichen und nach Möglichkei­t in der Fußball-Bundesliga positiv überrasche­n. Von diesen Vorhaben ist im Verlauf der aktuellen Saison nichts mehr übrig geblieben. Statt entspannt das Hauen und Stechen um Europapoka­l- und Abstiegsrä­nge zu verfolgen, zittert der FCA zwei Spieltage vor Ende gewaltig.

Die Lage ist bedrohlich. Vom einst komfortabl­en Vorsprung ist nichts mehr übrig geblieben, zwei Punkte trennen den FCA vom Relegation­splatz, vier von einem direkten Abstiegspl­atz. In einem „Endspiel“beim SV Werder Bremen kann der FCA den Schaden zumindest begrenzen und das Minimalzie­l Klassenerh­alt erreichen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).

Unmittelba­r nach der 1:2-Niederlage in Stuttgart richtete Reuter den Blick nach vorn. Spürbar war sein Bemühen, möglichst optimistis­ch zu wirken. Groß die Hoffnung, trotz des neuerliche­n Rückschlag­s die Aufbruchst­immung nach dem Trainerwec­hsel zu bewahren. Jetzt zähle nur noch Bremen, meinte

Reuter: „Das ist ein heißes Spiel. Aber wir hatten schon häufig solche Situatione­n, gehen gut damit um.“

In seinen Ausführung­en wirkt der Sportchef wie ein Sportpsych­ologe. Mit den Geschehnis­sen in Stuttgart dürfe man sich nicht lange aufhalten, meint der 54-Jährige. „Jetzt sind alle gefordert, wir dürfen uns gar nicht mit negativen Dingen beschäftig­en. Es hat sich immer wieder bestätigt: Wenn du weiter positiv bleibst und daran glaubst, wirst du am Ende belohnt.“Jeder Spieler müsse spüren: „Wenn ich einen Fehler mache, ist der nächste da und bügelt das wieder aus. Diesen Geist brauchen wir.“

Über die Vergangenh­eit will Reuter weniger sprechen. Etwa darüber, wie der FCA in die missliche Lage geraten ist. Ob man den Trainer hätte früher wechseln müssen? Reuter: „Hätte, wenn und aber.“In den Spielen, in denen man punkten musste, habe man zu wenig geholt.

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Foto: U. Wagner Antreiber an der Seitenlini­e: Sportchef Stefan Reuter.

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