Reuters Rolle im Ringen um den BundesligaErhalt
Der Vorsprung im Abstiegskampf ist fast aufgebraucht, jetzt herrscht das große Zittern vor dem „Endspiel“gegen Bremen
Seit Jahren formuliert Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter seine Saisonziele identisch. Der Wortlaut mag sich teils unterscheiden, letztlich läuft es aber stets auf zwei übergeordnete Punkte beim FC Augsburg hinaus: Nach sorgenfreier Spielzeit frühzeitig den Klassenerhalt erreichen und nach Möglichkeit in der Fußball-Bundesliga positiv überraschen. Von diesen Vorhaben ist im Verlauf der aktuellen Saison nichts mehr übrig geblieben. Statt entspannt das Hauen und Stechen um Europapokal- und Abstiegsränge zu verfolgen, zittert der FCA zwei Spieltage vor Ende gewaltig.
Die Lage ist bedrohlich. Vom einst komfortablen Vorsprung ist nichts mehr übrig geblieben, zwei Punkte trennen den FCA vom Relegationsplatz, vier von einem direkten Abstiegsplatz. In einem „Endspiel“beim SV Werder Bremen kann der FCA den Schaden zumindest begrenzen und das Minimalziel Klassenerhalt erreichen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).
Unmittelbar nach der 1:2-Niederlage in Stuttgart richtete Reuter den Blick nach vorn. Spürbar war sein Bemühen, möglichst optimistisch zu wirken. Groß die Hoffnung, trotz des neuerlichen Rückschlags die Aufbruchstimmung nach dem Trainerwechsel zu bewahren. Jetzt zähle nur noch Bremen, meinte
Reuter: „Das ist ein heißes Spiel. Aber wir hatten schon häufig solche Situationen, gehen gut damit um.“
In seinen Ausführungen wirkt der Sportchef wie ein Sportpsychologe. Mit den Geschehnissen in Stuttgart dürfe man sich nicht lange aufhalten, meint der 54-Jährige. „Jetzt sind alle gefordert, wir dürfen uns gar nicht mit negativen Dingen beschäftigen. Es hat sich immer wieder bestätigt: Wenn du weiter positiv bleibst und daran glaubst, wirst du am Ende belohnt.“Jeder Spieler müsse spüren: „Wenn ich einen Fehler mache, ist der nächste da und bügelt das wieder aus. Diesen Geist brauchen wir.“
Über die Vergangenheit will Reuter weniger sprechen. Etwa darüber, wie der FCA in die missliche Lage geraten ist. Ob man den Trainer hätte früher wechseln müssen? Reuter: „Hätte, wenn und aber.“In den Spielen, in denen man punkten musste, habe man zu wenig geholt.