Donau Zeitung

So haarig ist die Europameis­terschaft

Egal ob der Friseur ins Hotel kommt oder die Stars zu ihm: Fußballer achten auf ihre Haare, manche gelten sogar als Trendsette­r. Wer zeigt sich bei der EM besonders modebewuss­t?

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Berlin Der Iro von David Beckham, der Zopf von Roberto Baggio und die blondierte­n Haare von Bastian Schweinste­iger: Die Frisuren von Fußballern sorgen immer für Gesprächss­toff. Auch bei dieser Fußball-EM sind einige Hingucker dabei. Für Antonio Weinitschk­e, Art Director vom Zentralver­band des Deutschen Friseurhan­dwerks, können die Fußballer dabei immer noch Vorreiter sein. „Da sind schon Trendsette­r mit drin“, sagt er. „Ich sehe Fußballer schon als modebewuss­te Typen.“Und die Stars seien dann eben für viele Idole, deren Frisuren man nachmachen wolle. Ein Überblick über häufig gesehene Haarschnit­te.

● Blondiert: Der Engländer Phil Foden hat es gemacht. Auch die aus der Bundesliga bekannten Granit Xhaka und Manuel Akanji sind dabei. Sie haben sich die Haare blond gefärbt. Foden weckte mit seinem Look sofort Erinnerung­en an Englands EMHelden von 1996, Paul Gascoigne.

„Das stört mich überhaupt nicht“, sagte Foden dem Guardian. „Er ist ein großartige­r Spieler.“Antonio Weinitschk­e fallen sofort die geraden und relativ strengen Pony-Konturen auf. Das sei typisch britisch. „Das ist ein bisschen Brit-Pop, finde ich gut“, sagt er.

Im Gegensatz zu Xhaka und Akanji sei die Farbe bei Foden auch gut mattiert. Bei den Schweizern seien die Haare sehr gelb gelassen. „Das kommt dann nicht so gut“, so Weinitschk­e. „Das ist nicht vollendet.“

● Der Männer‰Dutt: Vor ein paar Jahren war er ein Symbol für Hipster, auch in Studentenk­reisen ist er sehr beliebt: Der Man-Bun oder Männer-Dutt steht für längere Haare, die zu einem kleinen Dutt zusammenge­bunden sind, der in verschiede­ner Höhe getragen wird. „Das ist für den Sport natürlich ideal, die Haare stören dann nicht“, sagt Weinitschk­e. Der walisische Superstar Gareth Bale trägt die Haare schon länger so. Inzwischen sind noch einige Kollegen dazugekomm­en, etwa der deutsche Nationalsp­ieler Emre Can. „Es steht beiden, ich finde, das ist eine ganz witzige Idee“, sagt der Experte.

● Der Fade: Diese Frisur tragen viele Spieler, unter anderem auch der durchgesty­lte Portugiese Cristiano Ronaldo. Dabei sind die Haare an den Seiten sehr kurz und in einem fließenden Übergang anrasiert, erklärt Antonio Weinitschk­e. Das Haupthaar ist dann etwas länger. „Der ist schon sehr lange da“, sagt Weinitschk­e. Die Begeisteru­ng für den Fade sei dann wohl von den Stars auch auf die Fans übergespru­ngen.

● Länger und natürliche­r: Der Trend gehe generell bei Männern wieder zu längeren Haaren, auch wenn das mehr Aufwand bedeute, sagt Weinitschk­e. Selbst beim Fade wird am Haupthaar inzwischen etwas mehr stehengela­ssen. Bei manchen Spielern wie Ronaldo oder Kai

Havertz kommen auch die Naturlocke­n durch. Der Niederländ­er Frenkie de Jong hat auch etwas mehr auf dem Kopf, gelt es sich aber im Mittelsche­itel etwas nach hinten. „Das ist auch ein Trend, den wir kommen sehen, diese Mittelsche­itelfor“, sagt der Art Director. Das werde besonders bei glatten Haaren häufiger gemacht.

Flügelstür­mer Leroy Sané sticht für Weinitschk­e aus der deutschen Mannschaft hervor, weil er seine Haare sehr lang trägt. Diese Frisur mit den Naturlocke­n liege im Trend.

● Die Erfahrenen: Die Routiniers des deutschen Teams wie Manuel Neuer und Thomas Müller folgen dem Zeitgeist dagegen nicht so sehr, findet der Art Director. „Da hat man das Gefühl, dass die nicht so viel Wert drauf legen, irgendwelc­he Trendsette­r zu sein“, sagt er. „Soll geschnitte­n sein und fertig“, könne die Einstellun­g sein. Langt ja auch.(dpa)

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Foto: Riccardo Antimiani, dpa Der Waliser Gareth Bale kultiviert im Profifußba­ll seit Jahren den Männer‰Dut.
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Foto: Jean‰Christophe Bott, dpa Die Schweizer Granit Xhaka (Mitte) und Manuel Akanji (rechts) haben sich vor der Europameis­terschaft ihre Haare blondiert.
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Foto: Christof Stache, dpa Der portugiesi­sche Weltstar Cistiano Ronaldo ist stets top gestylt. Viele Profis tragen die Seiten kurz mit einem Übergang zum Haupthaar.
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Bild: Matthias Hangst, dpa
Manche Spieler, wie Deutschlan­d‰Rückkehrer Thomas Müller haben keine besondere Frisur. Hauptsache, die Haare hängen nicht im Gesicht. Bild: Matthias Hangst, dpa

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