In Höchstädt eröffnet der neue Pflegestützpunkt
Zwei Ansprechpartnerinnen des Bezirks Schwaben sind im IBIZ ab sofort erreichbar
Höchstädt Wenn Menschen Pflege brauchen, stellen sich ihnen und ihren Angehörige einige Fragen: An wen kann ich mich jetzt wenden? Was bezahlt die Pflegekasse? Und gibt es weitere Angebote, die mir helfen können?
Um bei Anliegen wie diesen umfassend zu helfen und aus einer Hand zu beraten, können Landkreise und kreisfreie Städte beantragen, dass ein Pflegestützpunkt errichtet wird. So einen gibt es nun auch im Kreis Dillingen. Träger der Pflegestützpunkte sind neben den Landkreisen und kreisfreien Städten sowie den Pflege- und Krankenkassen auch die Bezirke. Da im sogenannten „Angestelltenmodell“die Landkreise und kreisfreien Städte die Anstellungsträger sind, bieten Pflegestützpunkte eine unabhängige Beratung.
„Mit dem Pflegestützpunkt im Landkreis Dillingen schaffen wir ein niederschwelliges, zentrales Beratungsangebot, das Hilfesuchende vor Ort unkompliziert, schnell und umfassend unterstützt“, sagt Bezirkstagspräsident Martin Sailer in einer Pressemitteilung. „Im Landkreis Dillingen bündeln sich nun unsere Beratungsangebote: Neben der Außenstelle des Bezirks wird nun auch der Pflegestützpunkt in Höchstädt errichtet.“
Vom gebündelten Angebot profitieren in Dillingen viele Menschen, wie auch Landrat Leo Schrell betont: „Derzeit sind im Landkreis Dillingen etwa 3000 Personen auf Pflege angewiesen. Davon werden rund 2000 Menschen durch Pflegende Angehörige zuhause betreut und gepflegt.“Es entspreche dem Wunsch der pflegebedürftigen Personen, auch im Alter ein möglichst langes, selbstbestimmtes und unbeschwertes Leben zuhause oder im gewohnten persönlichen Umfeld führen zu können. Um dies zu ermöglichen, so der Landrat, benötigen auch die Pflegenden Angehörigen, die vielfach einen enormen ehrenamtlichen Einsatz leisten, bestmögliche Unterstützung. Mit dem Pflegestützpunkt und der damit möglichen wohnortnahen, neutralen und unabhängigen Pflegeberatung soll pflegenden Angehörigen jetzt eine kompetente Hilfe angeboten werden.
AOK-Direktor Hermann Hillenbrand, der die beteiligten Pflegeund Krankenkassen vertritt, bezeichnet die Einführung als einen wichtigen Schritt im Landkreis Dillingen. „Mit dem Pflegestützpunkt in Höchstädt entsteht ein weiteres Beratungsangebot für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige.“Vor Ort würden nun Kompetenzen und Beratungsangebote unterschiedlicher Akteure zum Wohle der Betroffenen zusammengeführt.
Laut Hillenbrand sei Nachfrage an qualifizierter Beratung zum Thema Pflege ungebrochen. Der neue Pflegestützpunkt helfe dabei, weiterhin eine hohe Beratungsqualität zu den regionalen Angeboten rund um die Pflege zu sichern.
Wie berichtet, sollte der Pflegestützpunkt nach Höchstädt, weil dort auch der Bezirk Schwaben seinen Stützpunkt im Landkreis hat. Allerdings ist dort, unterhalb des Höchstädter Schlosses kein Platz mehr gewesen.
Ob sie einen Pflegestützpunkt errichten, entscheiden die Landkreise und kreisfreien Städte. Allgemein steht bei den Pflegestützpunkten der Bedarf im Fokus: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen beispielsweise einen konkreten Versorgungsplan auf und beziehen dabei örtliche Beratungsangebote wie Selbsthilfegruppen oder bürgerschaftlich engagierte Personen und
Gruppen ein. Dadurch können die Fragen von Hilfesuchenden künftig umfassend durch eine unabhängige Stelle beantwortet werden.
Der Pflegestützpunkt im Landkreis Dillingen befindet sich im Interkommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (IBIZ) in der Friedrich-von-Teck-Straße 9 in Höchstädt.
Die beiden Pflegebetreuerinnen sind während folgender Öffnungszeiten zu erreichen: Montag bis Dienstag von 9 bis 14 Uhr, am Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie nach Terminvereinbarung. Terminvereinbarungen sind auch für Beratungsgespräche während der regulären Öffnungszeiten unter folgenden Kontaktdaten erbeten: Telefon: 09074/79599-60, Fax: 09074/ 79599-61, E-Mail: pflegestuetzpunkt@landratsamt.dillingen.de