Donau Zeitung

Fürths einziges Ziel ist der Klassenerh­alt

Der Spitzenrei­ter der ewigen Tabelle der zweiten Liga kehrt nach neun Jahren in die Bundesliga zurück

- VON TIM EISENBERGE­R

Nach einem einjährige­n Intermezzo in der Saison 2012/2013 kehrt der Spitzenrei­ter der ewigen Tabelle der zweiten Liga nach neun Jahren in die Bundesliga zurück. Als Architekte­n des Erfolgs gelten Trainer Stefan Leitl und der ehemalige Fürther Profi und jetzige Geschäftsf­ührer Sport Rachid Azzouzi. Das Ziel kann wie schon beim letzten Abstecher in die Bundesliga nur Klassenerh­alt heißen.

Welche Philosophi­e prägt den Fürther Kader?

Stand jetzt hat die SpVgg Greuther Fürth die wenigsten Legionäre (acht), den geringsten Marktwert aller Bundesligi­sten (24,7 Millionen Euro) und nach dem VfB Stuttgart auch den zweitjüngs­ten Kader. „Wir hatten letzte Saison schon den jüngsten Kader, haben die meisten jungen Spieler eingesetzt“, relativier­t Azzouzi, der bisher nur eigene Nachwuchss­pieler, Leihspiele­r oder ablösefrei­e Spieler neu verpflicht­et hat. „Das ist unser Weg in Fürth. Wir wollen mit jungen, hungrigen Spielern arbeiten, die bei uns ihre Entwicklun­g vorantreib­en möchten“, betont Azzouzi. Bestes Beispiel ist David Raum. Das Fürther Eigengewäc­hs absolviert­e im Aufstiegsj­ahr alle 34 Spiele, bereitete als Außenverte­idiger 15 Tore vor und hat sich damit für höhere Aufgaben empfohlen. Raum wechselte ablösefrei nach Hoffenheim.

Auf wen gilt es im aktuellen Kader zu achten?

Im aktuellen Kader könnten Mittelfeld­spieler Anton Stach, der mit der deutschen U21-Nationalma­nnschaft im Sommer Europameis­ter wurde, oder Stürmer Dickson Abiama, der als Joker in der zweiten Liga bereits für viel Wirbel sorgte, eine Entwicklun­g wie das Fürther Eigengewäc­hs Raum nehmen. Die Geschichte Abiamas klingt wie ein Fußballmär­chen. Vor drei Jahren spielte der gebürtige Nigerianer noch in der Kreisliga, über die Landesund Bayernliga schaffte er den Sprung in den Fürther Kader und jetzt in die Bundesliga. Spannendst­er Neuzugang ist bisher der von Hertha BSC ausgeliehe­ne Jessic Ngankam. Trainer Stefan Leitl meint zum Neuen: „Er ist ein hochtalent­ierter Stürmer.“Allerdings verletzte er sich zwischenze­itlich am Knie (Kreuzband und Meniskus) und musste operiert werden.

Wer steht hinter dem Erfolg?

Im Prinzip gibt es zwei Erfolgsgar­anten. Seit Rachid Azzouzi, der selbst 156-mal für die Grün-Weißen auf dem Feld stand, zurück ist am Ronhof, geht es wieder bergauf. Nach dem Bundesliga-Abstieg kämpften die Fürther auch in der zweiten Liga immer mal wieder um den Klassenerh­alt. Mit der Ankunft des neuen Sportdirek­tors 2017 begann eine positive Entwicklun­g: Platz 15, Platz 13, Platz neun und jetzt Platz zwei. Und Azzouzi war es auch, der Anfang 2019 mit Trainer Stefan Leitl den zweiten Akteur des Aufstiegs der Kleeblätte­r verpflicht­ete. „Wir könnten uns keinen passendere­n Trainer für unsere Spielverei­nigung vorstellen“, betonte Azzouzi bereits bei Leitls Vertragsve­rlängerung im November.

Wie spielen die Fürther?

Häufig ließ Leitl sein Team defensiv in einer Viererkett­e agieren, davor setzte er auf eine Raute im Mittelfeld hinter zwei Stürmern. Diese Formation erlaubte es Außenverte­idiger David Raum, seine Rolle sehr offensiv zu interpreti­eren. Auch deshalb führte Raum die zweite Liga bei den geschlagen­en Flanken

die Statistik an. Im offensiven Mittelfeld konnte außerdem Sebastian Ernst oft seine Torgefahr ausspielen. Beide waren Schlüssels­pieler, beide müssen jetzt ersetzt werden, wie auch Paul Jäckel. Der U21-Nationalsp­ieler, der ebenfalls häufig Teil der Mittelfeld­raute war, wechselte im Sommer zu Union Berlin.

Was macht Hoffnung auf den Klassenerh­alt?

Branimir Hrgota und Havard Nielsen bleiben in Fürth. Mit 16 Treffern und neun Torvorlage­n war Hrgota der gefährlich­ste Stürmer der Franken. Der 28-jährige Schwede mit kroatische­n Wurzeln hatte wohl auch andere Angebote, unterschri­eb jetzt aber einen Vertrag bis 2024 bei den Fürthern. Der Norweger Nielsen kam neben Hrgota auf elf Tore und sechs Assists und verlängert­e seinen Vertrag ebenfalls. Außerdem gibt es im Frankenlan­d immer wieder Gerüchte um weitere Verstärkun­gen. Angeblich sind die Fürther an einer Leihe des aufstreben­den Mittelfeld-Talents Adrian Fein interessie­rt.

Die Neuzugänge: Max Christians­en (Waldhof Mannheim, ablösefrei), Gideon Jung (Hamburger SV, ablösefrei), Nils Seu‰ fert (Arminia Bielefeld, ablösefrei), Jessic Ngankam (Hertha BSC Berlin, ausgelie‰ hen), Elias Kratzer (Greuther Fürth II, ablö‰ sefrei), Mert‰Yusuf Torlak (Greuther Fürth II, ablösefrei), Lasse Schulz (eigene Jugend, ablösefrei)

Die Abgänge: David Raum (TSG Hoffen‰ heim), Sebastian Ernst (Hannover)

Nächster Verein, den wir vorstellen: Arminia Bielefeld

DARTS World Matchplay Sport1, 20 Uhr 1./2. Runde

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