Donau Zeitung

Flutpolder werden nicht gebraucht

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Zum Bericht „Flutpolder werden wohl ge‰ braucht“vom 14. Juli:

Beim Lesen dieses Artikels fällt mir nur ein: Wieder ein Beispiel, wie hinterhält­ig wortbrüchi­g und kurzlebig unsere Politiker agieren. Bei den Flutpolder­dialogen wurde von (der damaligen Umweltmini­sterin, Erg. d. Red.) Frau Scharf und Co. immer wieder versichert, dass die Flutpolder nur bei einem HQ 100 genutzt werden sollen. Herr Professor Grambow (Abteilungs­leiter Wasserwirt­schaft und Bodenschut­z im Umweltmini­sterium) wird seine schöne Pension genießen und die Landwirte und Landwirtin­nen werden auf ihren verseuchte­n Schlammäck­ern sitzen bleiben. Jetzt nimmt man die zum Teil auf einzelne Ortschafte­n begrenzte Starkregen­ereignisse der letzten Zeit zum Anlass, die Flutpolder zu fordern. Viele dieser Starkregen hätten die Flutpolder nicht mal erreicht. An der Donau war es nicht mal ein HQ 10. Die Starkregen wurden von der Donau mühelos geschluckt, bei einem besseren Staustufen­management hätte es noch besser funktionie­rt.

Gegen die örtlichen Ereignisse wirken nur vielfältig­e dezentrale Maßnahmen. Immer wieder wird mit der damaligen Überschwem­mung in Deggendorf argumentie­rt. Dort wurden Siedlungen in Überschwem­mungsgebie­te gebaut und die Staatsregi­erung hat es versäumt, die Dämme zu ertüchtige­n, die dann gebrochen sind. Jetzt sollen unsere Landwirte ihr wertvolles Betriebsmi­ttel Boden herschenke­n. Im Landkreis Straubing hat die Staatsregi­erung bereits im Jahr 2016 das Zehnfache für Ackerland für Wasserwirt­schaftsmaß­nahmen bezahlt, was heute für Flutpolder­entschädig­ung angeboten wird. Die großen Flutpolder wirken bei örtlichem Starkregen wie Kanonen auf Spatzen.

Michael Sailer,

Tapfheim‰Erlingshof­en

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