Donau Zeitung

Endlich Nachwuchs beim Großen Brachvogel

Wiesenbrüt­er-Schützer im Landkreis Dillingen feiern ihren Erfolg. Es hat sehr lange gedauert

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Blindheim Seine Freude steht Anton Burnhauser beim Treffen im Wiesenbrüt­ergebiet beim Life-Aussichtst­urm im Blindheime­r Ried ins Gesicht geschriebe­n. Kann er doch als ehrenamtli­cher Koordinato­r des „Biodiversi­tätsprojek­ts zum Schutz der Wiesenbrüt­er im Donauried“bei der Regierung von Schwaben endlich einen Bruterfolg beim Großen Brachvogel vermelden. „Zwei Jungvögel sind endlich nach rund sieben Jahren Brutplatz-Management Schwaben trotz aller natürliche­n und unnatürlic­hen Feinde im Blindheime­r und Gremheimer Ried flügge geworden“, berichtet Burnhauser stolz bei dem Treffen.

Mit ihm freuen sich auch Susanne Kling und Matthäus Neidlinger von Donautal-Aktiv, Julia Heidtke, Biodiversi­tätsberate­rin bei der Unteren Naturschut­zbehörde im Landratsam­t Dillingen, Schwenning­ens Bürgermeis­ter Johannes Ebermayer sowie die Landwirte, die durch die angepasste Bewirtscha­ftung ihrer Flächen in dem Brutgebiet zum Bruterfolg maßgeblich beigetrage­n haben.

„Seit 2015 läuft das Biodiversi­tätsprojek­t Wiesenbrüt­er-Brutplatzm­anagement Schwaben“, berichtet Kling. Das Donauried im Landkreis Dillingen an der Donau sei eines von sieben Kernlebens­räumen für Wiesenbrüt­er in Schwaben.

Hier organisier­e der Landschaft­spflegever­band unter dem Dach von Donautal-Aktiv die Maßnahmen für dieses Projekt, die ein kleines fachkundig­es Team vorbereite­t und zusammen mit den Landwirten umgesetz habent, so die Donautal-AktivMitar­beiterin. „Die Zielarten sind

Kiebitz und Großer Brachvogel, zwei typische Charakterv­ögel des Donauriede­s“, ergänzt Anton Burnhauser. Beide Arten seien inzwischen hochgradig gefährdet.

Doch während sich für den Kiebitz das Projekt in den vergangene­n Jahren recht erfolgreic­h entwickelt habe, war dies laut Burnhauser beim Großen Brachvogel bisher noch nicht gelungen.

Über 13.000 Hektar groß sei das Gebiet des Biodiversi­tätsprojek­ts in Schwaben, 1230 Hektar seien es beim bedeutends­ten Brachvogel­Brutgebiet

in Nordschwab­en zwischen Kicklingen und Gremheim, so der Projektkoo­rdinator. In Schwaben seien aktuell 65 Brutpaare beim Brachvogel gezählt worden, davon 25 im Donauried, sechs im Ried zwischen Kicklingen und Gremheim, berichtet Anton Burnhauser. Doch hätten trotz Einzäunung der Gelege eben nur die zwei Jungvögel überlebt, denn Fuchs, Dachs und Beutegreif­er hätten leider nicht mehr zugelassen. „Dies hat leider auch Jagdpächte­r Johann Sailer nicht verhindern können“, sagt

Burnhauser, obwohl dessen Mitarbeit sicherlich dazu beigetrage­n habe, dass die beiden Jungvögel überlebten.

Mit der größte Dank gelte den Landwirten, die sich bereit erklärt haben, dieses Projekt zu unterstütz­en, sagt Susanne Kling. Zwar seien sie für ihre speziellen Bewirtscha­ftungsmaßn­ahmen aus staatliche­n Naturschut­zmitteln finanziell entschädig­t worden. Aber unabhängig davon sei es den Bauern wichtig, dass Brachvogel und Kiebitz im Donauried eine Heimat haben.

 ?? Foto: Horst von Weitershau­sen ?? Beim Wiesenbrüt­erschutz‰Treffen wurden Landwirte ausgezeich­net: (von links) Matthäus Neidlinger, Susanne Kling, Johann Sai‰ ler, Johannes Schweyer, Albert und Benedikt Rieblinger, Anton Burnhauser, Philipp Uhl, Josef Oblinger, Anton Lang, Xaver Gerst‰ meyr, Julia Heidtke, Bürgermeis­ter Johannes Ebermayer und Anna Hesse.
Foto: Horst von Weitershau­sen Beim Wiesenbrüt­erschutz‰Treffen wurden Landwirte ausgezeich­net: (von links) Matthäus Neidlinger, Susanne Kling, Johann Sai‰ ler, Johannes Schweyer, Albert und Benedikt Rieblinger, Anton Burnhauser, Philipp Uhl, Josef Oblinger, Anton Lang, Xaver Gerst‰ meyr, Julia Heidtke, Bürgermeis­ter Johannes Ebermayer und Anna Hesse.
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Foto: Partsch (Archiv) Der Große Brachvogel. Nach sieben Jah‰ ren gibt es endlich einen Bruterfolg im Donauried.

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