Das IBIZ hat jetzt einen neuen Namen
Nach einem Abstimmungsmarathon hat sich das Höchstädter Gremium geeinigt. Nicht aber beim Thema Klowagen für den Stadtpark
Höchstädt Der Höchstädter Eventveranstalter Fabian Weiß möchte laut Bürgermeister Gerrit Maneth im örtlichen Stadtpark mehrere Veranstaltungen anbieten. Das sollen beispielsweise Open-Air-Konzerte, Politikpicknicks oder Freiluft-Gottesdienste sein. Die Ideen sind toll und gefallen. Der Höchstädter Unternehmer hat nur eine Bitte an die Stadt: die Bereitstellung von Toiletten.
Dieser Wunsch löst am Montag bei der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses eine rege Diskussion aus. Maneths Lösungsansatz wäre ein Dixiklo. Zwar besitze die Stadt einen eigenen Toilettenwagen, der sei jedoch „nicht schön“. Außerdem würden sich nach längerer Standzeit unangenehme Gerüche entfalten. Ein Dixiklo wäre für ihn deshalb eine praktische und günstige Lösung.
Auch finanziell stehe solch eine Latrine gut da, mit 95 Euro monatlicher Gebühr inklusive einer Leerung pro Woche. Der Toilettenwagen hingegen würde schon allein für das Aufstellen rund 250 Euro an Bauhofkosten aus der Stadtkasse ziehen. Dazu kämen dann noch die Reinigungskosten. Aber: Für einige Mitglieder des Ausschusses ist der Toilettengang in solch einer mobilen Klobox keine schöne Vorstellung. Auch die Angst, Vandalen könnten sie beschädigen oder gar umwerfen, ist ebenfalls Thema der Diskussion. Ein weiterer Vorschlag wird dann seitens eines Ausschussmitglieds unterbreitet: stationäre Toiletten. Das sei, besonders wenn die Stadt in Zukunft regelmäßig Veranstaltungen im Stadtpark stattfinden lassen wolle, ebenfalls eine gute Möglichkeit. Eine Entscheidung kann das Gremium am Montag nicht treffen, der Tagesordnungspunkt wird vertagt. Aber, so Maneth, ein Dixiklo könnte zumindest als temporäre Lösung genutzt werden.
Ebenfalls nicht einfach haben sich die Stadtratsmitglieder die Entscheidung bei der Namensgebung für das IBIZ gemacht. Die ehemalige Höchstädter Mädchenschule, das IBIZ (Interkommunales Bildungsund Integrationszentrum), soll umbenannt werden. Die Vorschläge sind abwechslungs- und zahlreich. In die Top drei schaffen es am Montag „Kultur im Spital (KIS)“, „Spitalforum“und „Kulturhaus Spital“. Zwei Mal musste abgestimmt werden, bis letztlich das finale Abstimmungsergebnis feststeht. Die Mehrheit, sprich sechs Räte, stimmen für „Spitalforum“. Der gesamte Stadtrat, der im Anschluss der Ausschusssitzung am Montag ebenfalls eine Sitzung hat, bestätigt das Ergebnis. Maneth erklärt: „Solange das Förderprogramm läuft, heißt es in den offiziellen Schreiben weiter IBIZ. Aber für uns ist es ab jetzt das Spitalforum.“
Ein weiteres Thema stellt Erwin Rieder, Vorsitzender des Höchstädter Seniorenbeirats, vor. Er präsentiert dem Gremium die Ergebnisse einer Stadtbegehung. Wie berichtet, haben die Senioren nach Stolperfallen gesucht – und diese auch gefunden. Ein Beispiel: Die Hochzeitsallee im Stadtpark ist weder gepflastert noch geteert.
Bürgermeister Maneth hört sich die Ergebnisse alle an, jedoch erklärt er auch, dass weder Hängebrücken noch Wanderwege für Rollatoren und Rollstühle zugänglich sein müssten. Über Alternativen könne aber nachgedacht werden.
Wolfgang Konle kritisiert den Ton, in dem Rieder die Anliegen vorstellt. Bezeichnungen wie „Schildbürgerstreich“seien fehl am Platz. Der Seniorenbeirat wolle das weitere Vorgehen nun besprechen und die Ergebnisse an den Bürgermeister schicken.
● Freizeit Bei der Kneippanlage im Höchstädter Stadtpark soll eine „Ruheinsel mit Schlossblick“entstehen. Dazu werden unter anderem „Waldsofas“und Kneipp-Anleitungsschilder platziert. Auch Vogelhäuser, Insektenhotels und eine Blumenwiese werden angelegt, wie der Bürgermeister mitteilt.
● Bürgerversammlung Am 17. September soll eine Jungbürgerkonferenz in Höchstädt stattfinden. In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring soll sich dabei die Jugend mit der Stadt austauschen, um eigene Anliegen vorzubringen.