Donau Zeitung

Katastroph­e für den Tourismus

Auf die Flutwelle folgt die Stornowell­e

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Bad Kreuznach Verwüstete Campingplä­tze, zerstörte Ferienhäus­er und Hotels: Nach dem CoronaLock­down stürzt die Hochwasser­katastroph­e im Westen Deutschlan­ds den Tourismus in den betroffene­n Regionen in die nächste Krise. So gebe es im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz so gut wie keine Wirtshäuse­r oder Hotels, die innerhalb der kommenden zwölf Monate wieder Gäste empfangen könnten, erklärte der Landesverb­and des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes.

Die Sorge vor einer Stornowell­e auch in nicht betroffene­n Nachbargeb­ieten, wie es sie bereits örtlich gibt, ist groß. Dabei ist Urlaub in den meisten Reiseregio­nen in Rheinland-Pfalz und NordrheinW­estfalen dem Deutschen Tourismusv­erband zufolge in ganzer Vielfalt möglich. „Für die Gastgeber, die nach dem langen Corona-Lockdown nun im schlimmste­n Fall ihre Existenzgr­undlage verloren haben, ist es eine absolute Katastroph­e“, sagte auch Michelle Schwefel, Geschäftss­tellenleit­erin des Deutschen Ferienhaus­verbandes.

Welche Auswirkung­en die Flutkatast­rophe auf die Gesamtbila­nz des Deutschlan­d-Tourismus hat, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Besonders beliebt bei Urlaubern aus dem Inland sind Ost- und Nordsee, die nicht betroffen sind, sowie Bayern. Der Süden des Freistaats hatte zwar ebenfalls mit Wassermass­en zu kämpfen, Touristenu­nterkünfte blieben aber weitgehend verschont.

In Westdeutsc­hland schwand am Mittwoch die Hoffnung, Überlebend­e zu finden. Die Vizepräsid­entin des THW, Sabine Lackner, sagte dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d, es sei „sehr wahrschein­lich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten“.

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