Donau Zeitung

Brauns glückliche Premiere

Fußball-Bayernliga Süd: Der Kapitän schießt den FC Gundelfing­en zum Erfolg gegen den TSV Landsberg – und erzählt lachend, dass der Siegtreffe­r genau so gewollt war.

- Von Walter Brugger

Dass Stefan Anderl kürzlich mit seinen Mittelfeld­spielern über das Thema Torgefährl­ichkeit gesprochen hatte, gab der Trainer des FC Gundelfing­en unumwunden zu. „Vier, fünf Treffer sollten auf dieser Position pro Saison schon drin sein“, erklärte der Coach. Dass er speziell Maximilian Braun meinte, der in eineinhalb Bayernliga-Jahren noch keinen Treffer für sich verbuchen konnte, wollte Anderl damit nicht sagen – und doch fühlte sich der Kapitän angesproch­en. Gegen den TSV Landsberg beendete der 27-Jährige seine „Torflaute“, erzielte den alles entscheide­nden Treffer zum 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Tabellenzw­eiten. Und hätte um ein Haar noch einen zweiten folgen lassen: Kurz vor Schluss kam Braun nach einer verunglück­ten Abwehr von TSV-Keeper David Hundertmar­k an den Ball – und lupfte die Kugel aus 40 Metern Richtung verlassene­s Gehäuse.

„Ich habe den Verteidige­r noch gesehen, wie er zurückläuf­t“, so Braun, doch die Chance war zu verlockend. Mit letztem Einsatz kam der Landsberge­r Alessandro di Rosa noch mit dem Kopf an den Ball und verhindert­e das 2:0. Aber auch so sanken Braun & Co Sekunden später nach einem aufopferun­gsvollen Kampf glücklich zu Boden und genossen den Triumph.

Zufällig war der nicht. „In der ersten Halbzeit haben wir auch spielerisc­h eine richtig gute Leistung gezeigt“, betonte Coach Anderl, „nach der Pause haben wir etwas den Faden verloren. Das passiert öfter, wenn wir in Führung liegen. Aber kämpferisc­h haben wir alles gegeben, die Landsberge­r immer vom Tor ferngehalt­en.“

Was René Schröder und Leon Sailer im defensiven Mittelfeld abräumten, war schon stark, noch beeindruck­ender war, wie die Innenverte­idiger Elias Weichler und David Anzenhofer im Prinzip fehlerlos agierten. Was Landsbergs Torjäger und Ex-Profi Sascha Mölders sichtlich nervte und zur verbalen Entgleisun­g führte, als er Gegenspiel­er Anzenhofer im ganzen Stadion hörbar die Frage stellte: „Bist du schwul?“Referee Quirin Demlehner beließ es aber bei einer Ermahnung und einer Verwarnung für Mölders und Anzenhofer.

Das Tor des Tages fiel nach 25 Minuten, als Maximilian Braun links im Strafraum an den Ball kam. Sonderlich gefährlich sah die Szene nicht aus, doch Brauns hoher Ball wurde zum Torschuss, die Kugel senkte sich am langen Pfosten ins Netz. „Natürlich war das gewollt“, meinte der Schütze lachend ob des Verdachts, dass er vielleicht eher flanken wollte. Letztlich war’s egal, der Ball lag zum 1:0 im Netz.

FC Gundelfing­en: Dewein – Grötzinger, Anzenhofer, Weichler, J. Fink – Sailer (57. Schneider), Schröder (79. Böck) – Hafner (81. Tarakan), Braun, Noller (88. Ost) – Neziri (90.+2 Leicht) TSV Landsberg: Hundertmar­k – Holdenried­er (70. Negic), Schmeiser, Benede, di Rosa – Stubhan, Hutterer, Nikolic, Spennesber­ger (85. Tcha-Zodi) – Mölders, Speiser (46. Krautschne­ider, 75. Detmar) SR: Demlehner (SSV Eggenfelde­n) Tor: 1:0 Braun (25.) Gelb: Anzenhofer, Schröder, J. Fink, Weichler / Mölders, Spennesber­ger, Benede Zuschauer: 705

 ?? Foto: Walter Brugger ?? Trainer Stefan Anderl bedankt sich bei Maximilian Braun, der erschöpft, aber glücklich am Boden liegt. Der Kapitän hatte zuvor sein erstes Bayernliga-Tor überhaupt erzielt und den FC Gundelfing­en damit zum Sieg gegen den TSV Landsberg geschossen.
Foto: Walter Brugger Trainer Stefan Anderl bedankt sich bei Maximilian Braun, der erschöpft, aber glücklich am Boden liegt. Der Kapitän hatte zuvor sein erstes Bayernliga-Tor überhaupt erzielt und den FC Gundelfing­en damit zum Sieg gegen den TSV Landsberg geschossen.

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