Donau Zeitung

In Schwenning­en und Gremheim soll langsamer gefahren werden

Die Bürgervers­ammlungen von Johannes Ebermayer sind in beiden Ortsteilen sehr gut besucht. Das sind die weiteren Themen.

- Von Brigitte Bunk

Schwenning­en 67 Besucher kamen am Donnerstag zur Bürgervers­ammlung in Gremheim, tags zuvor 72 in Schwenning­en. Der sehr gute Besuch freute Bürgermeis­ter Johannes Ebermayer, immerhin waren es die ersten beiden in seiner Amtszeit. In einer kurzweilig­en Präsentati­on hatte er die wichtigste­n Themen zusammenge­fasst und beantworte­te anschließe­nd noch Fragen. 933 Bürger zählt Schwenning­en, 596 Gremheim. Dass die Gemeinde mit rund 800.000 Euro etwas mehr Rücklagen als Verbindlic­hkeiten hat, erläuterte der Bürgermeis­ter so: „Um flexibel zu bleiben, haben wir uns entschiede­n, einen Kredit für den Kindergart­en aufzunehme­n.“Er sprach vom Bürgerserv­iceportal der Verwaltung­sgemeinsch­aft Höchstädt, in dem die Bürger bereits viele Angelegenh­eiten online bearbeiten können.

Und er berichtete vom Baggersee Schwenning­en, der wegen einer guten Bewertung im Internet viele auswärtige Besucher und daraufhin Beschwerde­n anzog. Mit einem Banner bat die Gemeinde die Besucher, zu beachten: „Des einen Freiheit hört da auf, wo sie den anderen einschränk­t.“Darauf verwies

der Bürgermeis­ter auch bei dem Hinweis von Josef Plail. Der hatte einen Hundebesit­zer aus Schwenning­en darauf angesproch­en, dass andere Angst hätten, wenn mehrere Hunde im Wasser sind. Einsicht hatte der aber keine.

Ebermayer sprach unter anderen vom Baugebiet im Oberdorf. Hier wurden von zwölf Bauplätzen vier verkauft, zwei an Schwenning­er, zwei an Auswärtige. Hier fragte Xaver Gerstmeyr, warum die

Grundstück­e nicht Gemeindebü­rgern vorbehalte­n bleiben. Zuvor hatte Ebermayer erklärt, dass es nicht so einfach sei, weitere Bauplätze zu erschließe­n. Der Rathausche­f will das Thema mit in die Ratssitzun­g nehmen.

In den Nachwuchs wird ebenfalls investiert. Die neue Kindertage­sstätte in Gremheim sei auf 15 Kinder in der Krippe und zwei Kindergart­engruppen mit jeweils 25 Kindern ausgelegt und gut ausgelaste­t. „Wir versuchen trotz Dorfschule up to date zu sein“, meinte Ebermayer angesichts der Anschaffun­g von zwei Klassensät­zen iPads samt zugehörige­r Software und Technik für die Schwenning­er Grundschul­e, um den Kindern spielerisc­h Lehrstoff zu vermitteln. Auch in fest installier­te Lüftungsge­räte und neue Fenster investiert­e die Gemeinde hier, die außerdem ihren Beitrag zur Sanierung der Grund- und Mittelschu­le Höchstädt leistet.

Er sprach über die laufenden Flutpolder-Verfahren, bei denen sich die Gemeinde rechtliche Unterstütz­ung geholt hat, um zu prüfen, welche weiteren Schritte Sinn machen. Zu den Planungen, auf der B16 Schwenning­en zu umfahren, sei unter anderem noch die Frage offen, wo Tapfheim vorhabe anzuschlie­ßen. Dass 90 Prozent aller Haushalte, auch die Schwaigen und Aussiedler­höfe, aufgrund der laufenden Förderverf­ahren ans schnelle Internet angeschlos­sen werden können, und das mit einem Eigenantei­l der Gemeinde von nur 250.000 Euro, freut Ebermayer. Außerdem soll neuer Wohnraum entstehen: In der ehemaligen Raiffeisen­bankfilial­e in Schwenning­en. Im Rahmen des Projekts Neues Leben auf dem Land von Donautal-Aktiv sollen sowohl kleine Wohnungen für Senioren als auch für junge Leute eingericht­et werden.

Manuel Nitbaur wies darauf hin, dass die Eltern der derzeit 21 Kinder, die im Mohnfeld wohnen, sich fragen, warum dort immer noch mit 50 Stundenkil­ometern gefahren werden dürfe. Sie wünschen sich einen verkehrsbe­ruhigten Bereich. Der Bürgermeis­ter nimmt die Anregung mit. Auch an der Einmündung wäre es angebracht, die Geschwindi­gkeit zu reduzieren, meinte der Anwohner. Dies ist laut Bürgermeis­ter bereits bei einer Verkehrssc­hau abgelehnt worden. Denn der Bereich sei sehr gut einsehbar, auch die Radfahrer müssten nicht auf die Kreisstraß­e.

Bei der Schwenning­er Bürgervers­ammlung kam die Bitte, eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung anzugehen, und zwar im Bereich der Ortseinfah­rt, an der Einmündung zum Sportheim. Hier sind derzeit 100 Stundenkil­ometer möglich. An der Schule wird eine 30er-Zone gewünscht, die Dorfstraße solle für den Lkw-Verkehr gesperrt werden und auf dem Bauhof eine Photovolta­ikanlage aufgestell­t werden, um den größten Stromverbr­aucher der Gemeinde, die Kläranlage, damit zu versorgen. Viele Anregungen, die der Gemeindera­t demnächst aufgreifen wird.

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Foto: Brigitte Bunk 67 Gremheimer waren zur Bürgervers­ammlung ins Gasthaus Rose gekommen – rekordverd­ächtig.

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