Dauerkrise Wohnungsmarkt
Bevor der Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Energiekosten dramatisch die Politik in Deutschland in Beschlag nahm, beherrschte ein anderes Thema die Tagesordnung ganz weit oben: die Krise am Wohnungsmarkt. Schon die letzte Bundesregierung versprach, mit einem Superministerium den Wohnungsbau anzukurbeln. Im Wahlkampf überboten sich die Parteien mit Versprechen, wie viele neue Wohnungen in den kommenden Jahren entstehen sollen. Auch die jetzige Ampel-Koalition verspricht jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen für Deutschland.
Doch auch dieses Ziel wird in den kommenden Jahren nicht Wirklichkeit werden. Im Schatten des Ukraine-Kriegs verschärft sich die Dauerkrise am Wohnungsmarkt gerade für junge Familien immer weiter. Es verschwinden weiterhin im Auslaufen gesetzlicher Bindefristen mehr Sozialwohnungen, als neue entstehen. Kommunale Wohnbau-Gesellschaften vertagen Projekte wegen hoher Finanzierungskosten in die Zukunft. Und auch am oberen Ende bricht der Bau von Eigenheimen ein.
In Wahlkämpfen sprechen Parteien aller Farben davon, Wohnen sei die „neue soziale Frage“. Neu ist sie wirklich nicht mehr. Der Handlungsdruck steigt von Jahr zu Jahr. Doch leider bleibt auch diese Regierung wie viele vor ihr hinter eigenen Ansprüchen weit zurück.