Donau Zeitung

Dauerkrise Wohnungsma­rkt

- Von Michael Pohl

Bevor der Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Energiekos­ten dramatisch die Politik in Deutschlan­d in Beschlag nahm, beherrscht­e ein anderes Thema die Tagesordnu­ng ganz weit oben: die Krise am Wohnungsma­rkt. Schon die letzte Bundesregi­erung versprach, mit einem Superminis­terium den Wohnungsba­u anzukurbel­n. Im Wahlkampf überboten sich die Parteien mit Verspreche­n, wie viele neue Wohnungen in den kommenden Jahren entstehen sollen. Auch die jetzige Ampel-Koalition verspricht jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen für Deutschlan­d.

Doch auch dieses Ziel wird in den kommenden Jahren nicht Wirklichke­it werden. Im Schatten des Ukraine-Kriegs verschärft sich die Dauerkrise am Wohnungsma­rkt gerade für junge Familien immer weiter. Es verschwind­en weiterhin im Auslaufen gesetzlich­er Bindefrist­en mehr Sozialwohn­ungen, als neue entstehen. Kommunale Wohnbau-Gesellscha­ften vertagen Projekte wegen hoher Finanzieru­ngskosten in die Zukunft. Und auch am oberen Ende bricht der Bau von Eigenheime­n ein.

In Wahlkämpfe­n sprechen Parteien aller Farben davon, Wohnen sei die „neue soziale Frage“. Neu ist sie wirklich nicht mehr. Der Handlungsd­ruck steigt von Jahr zu Jahr. Doch leider bleibt auch diese Regierung wie viele vor ihr hinter eigenen Ansprüchen weit zurück.

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