Die längste Fußball-WM aller Zeiten
Darum gibt es in Katar so lange Nachspielzeiten
Sehr wahrscheinlich wird die Fußball-WM 2022 in Katar nicht, wie von Fifa-Präsident Gianni Infantino prognostiziert, „die beste WM aller Zeiten“werden. Sehr wahrscheinlich wird diese WM aber die längste aller Zeiten werden. Denn angesichts der Nachspielzeiten, die schon bei den ersten Spielen dieses Turniers verhängt wurden, rieben sich viele Fans die Augen. Alleine bei der Partie zwischen England und dem Iran gab es 27 Minuten Nachspielzeit – das ist fast eine komplette Verlängerung, die bekanntlich mit zwei mal 15 Minuten angesetzt ist.
Fast folgerichtig schien es, dass auch die Rekorde purzelten. Der Iraner Mehdi Taremi traf per Elfmeter zum 2:6-Schlusspunkt gegen England, der Treffer fiel in der Minute 90 + 13. Später gab es noch nie ein WM-Tor. Den zweitspätesten Treffer gab es wenig später: Der Ex-Bremer Davy Klaasen traf in Minute 90 + 9 zum 2:0 für die Niederlande gegen den Senegal.
Eine Erklärung lieferte vor dem Turnierstart Pierluigi Collina. Der ehemalige WM-Referee arbeitet mittlerweile als Schiedsrichterchef für die Fifa und hatte gesagt: „Wir werden die Nachspielzeit sehr sorgfältig kalkulieren und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht.“Sieben bis acht Minuten Nachspielzeit werden eher die Regel als die Ausnahme sein dürfen. Denn, so Collina: „Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel.“