Jakob Kehrle will sein Amt niederlegen
Das Höchstädter Urgestein möchte nach fast 33 Jahren aufhören. Das sind seine Beweggründe.
Kurz und schmerzlos: Der öffentliche Teil der Sitzung ist eigentlich schon vorbei, dann meldet sich Jakob Kehrle. Er möchte noch eine persönliche Erklärung abgeben. In zwei Sätzen kündigt er an, dass er nicht länger Mitglied im Höchstädter Stadtrat sein will. „Nach fast 33 Jahren im Amt möchte ich bis Ende des Jahres aufhören“, sagt er.
Die Räte, die es noch nicht gewusst haben, schauen überrascht. Die Ankündigung kommt unerwartet. Einen entsprechenden Antrag müsse Kehrle laut Geschäftsstellenleiter Achim Oelkuch noch einreichen, in der nächsten Stadtratssitzung stimmt das Gremium darüber ab. Dann ist Schluss. Kehrle sagt gegenüber unserer Zeitung: „Alles hat seine Zeit. Damit ist eigentlich alles gesagt. Die letzten drei Jahre hat sich viel verändert, ich habe auch andere Ehrenämter, die werden nicht weniger. 33 Jahre reichen.“
Unter anderem ist Kehrle seit vielen Jahren Vorsitzender der SSV Höchstädt, mit dem Projekt Zukunft stemmt er mit seinem Team eine Mammut-Aufgabe.
Es sei nun die richtige Zeit zum Jahreswechsel, so der 65-Jährige weiter. Es habe ihm immer Spaß gemacht, er habe sich voll eingesetzt. „Wenn man es gescheit macht, muss man sich engagieren. Dann kostet es Zeit. Und ich habe es immer gescheit gemacht“, sagt er. Es sei eine bewegte Zeit gewesen, in den drei Jahrzehnten sei viel passiert. „Jetzt reicht es einfach“, sagt der Freie-Wähler-Stadtrat. Regulär wäre die Stadtratswahl in Höchstädt im Jahr 2026. Kehrle möchte jedoch vorzeitig aufhören.
Der mögliche Nachfolger von Jakob Kehrle ist bekannt und kein Unbekannter.
Fabian Weiß, Vorsitzender der
Wirtschaftsvereinigung, hat bei der Wahl die meisten Stimmen erhalten. Er ist der offizielle Nachrücker – sofern er das Amt annimmt. Die rechtlichen Schritte sehen laut Achim Oelkuch wie folgt aus: Der Stadtrat stimmt über Antrag auf Entlassung aus dem Amt von Kehrle ab, dann wird Fabian Weiß informiert.
Wenn er im Stadtrat Platz nehmen will, folgt im Frühjahr 2023 die offizielle Vereidigung durch Bürgermeister Gerrit Maneth.