Fragen zu Nahwärme und Ortsdurchfahrt
Bei der Bürgerversammlung in Zöschingen geht es besonders um das Großprojekt der Gemeinde. Es gibt Änderungen bei der Planung für die Straßensanierung.
Die kleinste Gemeinde im Landkreis Dillingen beschäftigt die geplante Erneuerung der Ortsdurchfahrt. Das zeigte sich auch bei der Bürgerversammlung, bei der Bürgermeister Tobias Steinwinter die Pläne vorstellte.
85 Zöschingerinnen und Zöschinger sind anwesend, als Steinwinter die Präsentation mit dem Bericht über die geplante Erneuerung der Ortsdurchfahrt beginnt. Kurz erläutert er das Vorhaben, bevor er auf eine Änderung der ursprünglichen Planungen zu sprechen kommt. Wie berichtet kann zum einen, die Bushaltestelle in der Ortsmitte nicht vor den Kindergarten versetzt werden, sonst bleibt an seinem jetzigen Standort einige Meter weiter. Grund dafür: „Die Verkehrsinsel an dieser Stelle muss aufgrund der Vorschriften länger sein als geplant.“Um die Schwierigkeiten für die Anwohnenden beim Abbiegen gering zu halten, fiel die Entscheidung gegen eine Versetzung der Haltestelle.
Aber auch eine andere Möglichkeit steht im Raum: „Es könnte vielleicht an dieser Stelle eine Ampel entstehen.“Denn von den Zöschinger Bürgerinnen und Bürger sei er darauf aufmerksam gemacht worden, dass durch das Setzen einer Verkehrsinsel der Gehweg sehr nah an den Kindergarten rückt, was zur Verschmutzung der Fassade führen könnte. Das müsse aber erst noch geprüft werden. In jedem Fall bleibt die aktuelle Bushaltestelle bestehen, ergänzt durch Bushäuschen: „Wir lassen niemanden im Regen stehen.“
Zwei Nachfragen gibt es von Bürgerinnen und Bürger. Michaela Asum möchte wissen, ob der Bus aus Dillingen nach den Umbauten auch die Bushaltestelle in der Heidenheimer Straße anfährt oder weiterhin in der Ortsmitte hält.
Steinwinter erklärt, dass diese Möglichkeit geprüft worden sei, in jedem Fall aber mit dem neuen ÖPNV-Konzept übereinstimmen muss. Aber: „Ziel ist es“, sagt er.
Eine weitere Frage betrifft die Pläne für die Umleitungen, die während der zweijährigen Arbeiten nötig sind. Möglich seien Verläufe über die Eich- und Forststraße, meint der Bürgermeister. „Es soll so wenig Einschränkungen wie möglich geben.“Gleichzeitig sagt er realistisch: „Es wird streckenweise hart werden.“Überörtlichen Verkehr möchte man weiträumig umleiten, aber auch dort zeigt
Steinwinter Bedenken: „Die Leute akzeptieren aber heute häufig keine Absperrungen und Umleitungen mehr.“
Ein weiteres Thema ist der aktuelle Stand im Nahwärmenetz Zöschingen, das von Lena-Marie Brenner und Thomas Schombacher von GP Joule vorgestellt wird. Über 150 Gespräche habe Schombacher in den letzten Monaten geführt. Er lobt die Zöschingerinnen und Zöschinger für ihr Interesse und Teilnahme. Knapp 140 Anträge seien herausgekommen. Nun könnte mit der Planung der ersten Phase begonnen werden. „Wer bisher
nicht erreicht wurde oder seinen Anschluss noch ändern will, kann das jetzt noch machen“, wird erklärt. Vor allem die Anwohnenden in der Ortsdurchfahrt müssten dies allerdings recht schnell tun, denn nach Abschluss der Sanierung darf die Straße zehn Jahre lang nicht mehr geöffnet werden.
Bisher ausgespart ist aufgrund mangelnder Nachfrage das Gebiet „Bei den Flecken“, weshalb ein Bewohner sich erkundigt, wann dort mit den Bauten gerechnet werden kann. „Das hängt von der Anwohnerschaft ab“, erklärt Brenner. Wenn bald genug Interesse bestehe,
könnte das Gebiet noch im ersten Bauabschnitt dabei sein. Eine weitere Person zeigt sich skeptisch gegenüber der Firma GP Joule und fragt nach deren Firmenphilosophie. „Das Ziel ist eine CO-neutrale, regionale Wärmeversorgung“, erklärt Brenner. Sie und Steinwinter betonen, dass es nicht vorrangig um die Wirtschaftlichkeit gehe. Auch später am Abend sagt der Bürgermeister bei erneuter Nachfrage: „Wie viele Rücklagen es braucht, wird zwar bedacht, aber es geht nicht um Gewinnmaximierung.“Man sei glücklich über die schwarze Null.