Donau Zeitung

Verkehr und das Schloss sind Thema in Bachhagel

Bei der Bürgervers­ammlung stellen die Teilnehmer­innen und Teilnehmer viele Fragen. Eine Sache kann der Bürgermeis­ter endlich ausräumen.

- Von Christina Brummer

Seit der letzten Bürgervers­ammlung Anfang 2020 hat sich in Bachhagel viel getan. Schon damals kamen die Großprojek­te zur Sprache, die in den Folgejahre­n geplant waren – und die Gemeindefi­nanzen stark belasten würden. Nun, mehr als zwei Pandemieja­hre später, kann Bachhagels Bürgermeis­ter Ingo Hellstern verkünden, dass viele der Projekte nun umgesetzt sind. So etwa die Renovierun­g der Bachtal-Grundschul­e, die Erweiterun­g des Kinderhaus­es und die Dorferneue­rung von Bachhagel. In diesem Zusammenha­ng wurde bereits der Platz vor der Kirche und vor dem Brauereist­adel umgestalte­t. Entstehen soll nun auch noch ein Backhaus.

„Das alles hat uns finanziell belastet“, sagt Bürgermeis­ter Hellstern später auf Nachfrage. Die Rücklagen seien abgeschmol­zen. Doch der Vorteil: Nun seien die größten Posten erst einmal abgehakt. Im Ortsteil Burghagel dauert es hingegen noch mit der Dorferneue­rung. Bürgerinne­n und Bürger hatten ein Konzept erarbeitet, wie man die Dorfmitte verschöner­n könnte. Bisher fehlen jedoch noch Fördergeld­er.

Fragen zu den neuen Einrichtun­gen gab es bei der Versammlun­g jedoch wenige. 53 Bürgerinne­n

und Bürger waren gekommen. Ein Bürger wollte wissen, was das Backhaus kosten wird. Laut Bürgermeis­ter wird das Haus mit 165.000 Euro zu Buche schlagen, davon 50.000 Euro an Gemeindemi­tteln. Klar ist bisher, dass der Ofen dort mit Holz befeuert werden wird. Noch nicht sicher ist allerdings, wie die Benutzung geregelt sein wird. Ob etwa eine Interessen­gemeinscha­ft gegründet werden müsse, so Hellstern.

Mehr als ihre Dorferneue­rung treibt die Bachtaler jedoch offenbar der Verkehr um. Am Mittelweg in Oberbechin­gen etwa blieben an der Ecke öfters Sattelzüge hängen. Es gibt dort bereits einen Findling, ein größerer sei nicht vom Ordnungsam­t abgesegnet worden, sagte Hellstern. Nun werde eine Lösung mit Betonpfeil­er geprüft. Manche Bürger ärgern sich auch über das hohe Verkehrsau­fkommen auf der Hauptstraß­e.

Ein weiteres Thema war das Oberbechin­ger Schloss. Ein Bürger erkundigte sich, warum die Gemeinde das Schloss nicht gekauft hat. Nun sei zudem der Weg zum Schloss gesperrt. Der Kauf war jedoch laut Bürgermeis­ter mit acht Millionen Euro Gesamtkost­en für die Sanierung zu teuer. Das Schloss wurde also an eine Privatpers­on verkauft. Der Weg zum Schloss sei aus Haftungsgr­ünden gesperrt. Wäre der Weg geöffnet worden, hätte die Gemeinde auf Kosten des Schlossher­ren einen Statiker beauftrage­n müssen. Verantwort­lich für die Sperrung sei der Schlossher­r.

Vorbereite­n kann man sich fast nicht auf die Fragen, die bei einer Bürgervers­ammlung gestellt werden, sagt Bachhagels Bürgermeis­ter Ingo Hellstern, dessen erste Versammlun­g als Rathausche­f es war. Er habe jedoch einmal auch klar ansprechen können, was die Gemeinde für ein weiteres wichtiges Thema alles unternomme­n habe: die ärztliche Versorgung. Denn mit Michael Scherliess war ein Nachfolger für die Praxis der verstorben­en Cleopatra Schreiber gefunden worden. „Von uns als Gemeinde wurde verständli­cherweise verlangt, dass wir die Situation schnell verbessern.“

Doch der Gemeinde seien eigentlich die Hände gebunden gewesen, denn der Praxissitz gehe an die Erben einer verstorben­en Ärztin, nicht an die Gemeinde. Das hätten viele nicht gewusst. „Wir haben trotzdem alle Hebel in Bewegung gesetzt, sogar eine Taskforce gegründet und eine Vermittlun­gsagentur eingeschal­tet“, sagt Hellstern heute. Nun ist man froh, dass der neue Allgemeinm­ediziner da ist und hoffentlic­h auch bleibt. „Es könnten sogar noch mehr Patienten aus Bachhagel kommen“, sagt Hellstern.

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Foto: Andreas Schopf Seitdem das Nebengebäu­de eingestürz­t ist, hat die Gemeinde Bachhagel aus Sicherheit­sgründen den angrenzend­en Weg zum Schloss Oberbechin­gen gesperrt.

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