Spaniens Titelansage
Deutschlands nächster Gegner zeigt sich beim 7:0 in brillanter WM-Form. Gegen den DFB will das Team nicht nachlassen.
Doha Luis Enrique freute sich nach dem furchteinflößenden WM-Rekordsieg auf ein schönes Abendessen und gönnte seinen Spieler eine kleine Feier. Ab Donnerstagmorgen haben die spanischen TorFiesta-Macher nur noch eins im Sinn. Die Vorbereitung auf den Kracher gegen die DFB-Auftaktverlierer. Und in deren Richtung machte Enrique schon mal eine klare Ansage: „Wir werden genauso versuchen, gegen Deutschland zu spielen. Wenn sie uns schlagen, dann müssen wir sagen, dass sie besser waren als wir.“
Das scheint nach den nur wenige Stunden und Kilometer auseinandergelegenen Auftritten der ehemaligen Weltmeister aber schwer vorstellbar. Leichtfüßig schossen sie Costa Rica 7:0 (3:0) ab und stimmten sich auf das Duell mit der DFB-Auswahl ein, die sie dann bereits aus dem Turnier befördern könnte. „Ich weiß nicht, ob wir WM-Favorit sind, aber wir haben sicherlich gute Chancen. Wir haben große Lust, etwas Großes zu schaffen“, sagte Doppel-Torschütze Ferrán Torres nach der Partie der ARD. „Wir versuchen immer, unser Spiel aufzuziehen, und heute haben wir das gezeigt.“
Den höchsten Sieg bei einer WM hatte Spanien bis dahin 1998 mit einem 6:1 gegen Bulgarien erzielt. In Doha im November 2022 arbeitete
die spanische die Passmaschine unentwegt. Zum ersten Mal seit 1966 spielte eine Mannschaft in einer WM-Partie ohne Verlängerung mehr als 1000 Pässe. Vier Jahre nach dem Achtelfinal-Aus in Russland gegen das Gastgeber-Team und acht Jahre nach dem Scheitern in der Vorrunde als Titelverteidiger in Brasilien traten die Spanier mit dem Selbstbewusstsein und der Stärke eines Mitfavoriten auf. Vor allem Pedri glänzte zwei Tage vor seinem 20. Geburtstag schon in der Anfangsphase. Bei seinen feinen
Zuspielen verfehlten Olmo und Marco Asensio nur knapp das Tor. Einen Chip des gerade einmal 18 Jahre alten Gavi vollendete Olmo zum 1:0, es war das 100. WMTor der Spanier. Die Costa Ricaner um Star-Torwart und Kapitän Keylor Navas bekamen überhaupt keinen Zugriff auf den spielfreudigen Gegner. (dpa)
Tore: 1:0 Olmo (11.), 2:0 Asensio (21.), 3:0 F. Torres (31./Foulelfmeter), 4:0 F. Torres (54.), 5:0 Gavi (74.), 6:0 Soler (90.), 7:0 Morata (90.+2) Zuschauer: 40.013