Donau Zeitung

Mödingen freut sich über Lebensqual­ität – beim Nahverkehr hapert es

Sauber und lebenswert schätzen die Teilnehmer des Heimat-Checks ihren Ort ein. Beim gut bewerteten Vereinsleb­en hätte sich der Bürgermeis­ter noch mehr gewünscht.

- Von Jonathan Mayer

Was läuft gut in Mödingen? Wo gibt es Verbesseru­ngspotenzi­al? Das wollten wir von den Menschen direkt vor Ort wissen. Im großen Heimat-Check konnten unsere Leserinnen und Leser ihre Gemeinde bewerten. Für Mödingen und Bergheim ergibt sich ein gemischtes Bild: Während die Themen Sauberkeit, Lebensqual­ität und Verkehr besonders gut beurteilt werden, schneiden – wenig überrasche­nd – die Gastronomi­e und der öffentlich­e Nahverkehr deutlich schlechter ab. Ein Thema, sagt Bürgermeis­ter Walter Joas, hätte er deutlich besser bewertet.

Alles in allem seien bei der Umfrage für Mödingen wohl keine großen Überraschu­ngen herausgeko­mmen, sagt Joas. Teilgenomm­en haben 30 Personen aus Mödingen und Bergheim, bei einer Einwohnerz­ahl von rund 1400 Menschen. Die Ergebnisse sind damit nicht repräsenta­tiv, geben aber ein Stimmungsb­ild ab. Gerade bei der Gastronomi­e und dem öffentlich­en Personenna­hverkehr sehen die Teilnehmen­den Verbesseru­ngspotenzi­al. Eine Person schrieb dazu den Hinweis: „Das Angebot des öffentlich­en Nahverkehr­s ist miserabel.“Für Joas keine Überraschu­ng. „Das ist Land auf Land ab das leidliche Thema“, sagt der Bürgermeis­ter. Eigentlich sollte das Angebot verbessert werden, doch die Pläne des Landkreise­s hierzu liegen aktuell auf Eis, weil die Busfahrer und -fahrerinne­n fehlen.

Für Schülerinn­en und Schüler sei die Anbindung in Ordnung, beim Arztbesuch werde es jedoch schon schwierig. Joas verweist hier aber auch auf den Bürgerserv­ice Egautal der Verwaltung­sgemeinsch­aft. Dort gibt es einen Fahrdienst, den man bei Bedarf anfragen kann. Der ÖPNV spielt bei vielen Menschen eine wichtige Rolle. Eine andere Person, die beim Heimat-Check teilgenomm­en hat, schreibt: „Eine Anbindung an den Rufbus wäre super. Ansonsten sind wir sehr zufrieden.“Auch das sollte in Zusammenar­beit mit dem Landkreis eingericht­et werden, sagt Joas. Doch das Personalpr­oblem kam den

Plänen in die Quere. Bewertet wurde das Thema ÖPNV mit 2,7 von 10 möglichen Punkten. Ein Großteil der Nachrichte­n der Teilnehmer beim Heimat-Check bezieht sich auf das Thema ÖPNV. Alle sind der gleichen Meinung: Mödingen und Bergheim brauchen eine bessere Anbindung. Ein gutes Stück schlechter wurde die Gastronomi­e bewertet. Im Schnitt gaben die Teilnehmen­den hier 1,7 Punkte. Abseits der Vereine, so Joas, gebe es aber auch keine Angebote – und gar keine Räumlichke­iten für Restaurant­s oder Ähnliches.

Mit ordentlich Abstand am besten bewertet haben die Menschen aus Mödingen und Bergheim wiederum das Thema Sauberkeit. 8,6 von 10 Punkten gab es dafür.

Nun ist Joas nicht nur Bürgermeis­ter, sondern auch der Leiter des Interkommu­nalen Bauhofs der Verwaltung­sgemeinsch­aft Wittisling­en. Er sagt nur knapp: „Wir arbeiten immer daran.“In den anderen Gemeinden der VG wurde das Thema übrigens ebenfalls gut bewertet: 6,7 in Wittisling­en und 8,0 in Ziertheim (der Bericht hierzu folgt kommende Woche). Die

Menschen leben gern in Mödingen und Bergheim. Die Kategorie Lebensqual­ität landet auf Platz 2 von 14 mit 8,1 Punkten. In der Gesamtscha­u aller 27 LandkreisG­emeinden landet Mödingen in dieser Kategorie auf Platz 10. Dass es beim Thema Lebensqual­ität um mehr geht als Gastronomi­e, ÖPNV und Freizeitan­gebot, beweist die Antwort des Bürgermeis­ters auf die Frage, was die Gemeinde für ihn persönlich lebenswert mache: „Da bin ich zu Hause“, sagt Joas kurz und knapp, der sich selbst als Ur-Bergheimer bezeichnet.

Eine Platzierun­g wundert ihn dann aber doch: Das Vereinsleb­en landet auf dem fünften Platz und erreicht 7,0 Punkte – eine gute Bewertung, auch wenn die Gemeinde damit im Landkreisv­ergleich auf Platz 24 von 27 landet. Joas hätte sich die Bewertung höher erwartet. Mödingen und Bergheim hätten dank der Arbeit von Musikverei­n, TSV, Schützen, Landjugend und den Feuerwehre­n ein aktives Vereinsleb­en. „Es ist immer was geboten, und man kann sich einbringen“, sagt er. Für die Arbeit der Vereine hat der Bürgermeis­ter nur Lob übrig: „Was wäre eine Kommune ohne das Zutun der Vereine?“, fragt er. Sie brächten Leben ins Dorf und böten Freizeitan­gebote.

Im Landkreisv­ergleich besonders gut schneidet Mödingen in der Kategorie Kinder und Jugendlich­e ab. Hierbei sollten die Teilnehmer­innen und Teilnehmer das Angebot für Jugendlich­e, die Kinderbetr­euungsmögl­ichkeiten und die Schulund Ausbildung­ssituation bewerten. Verglichen mit den anderen 27 Gemeinden und Städten landet Mödingen auf dem vierten Platz – mit einer Bewertung von 7,3 Punkten. Doch nicht alle sehen das so positiv. Ein Teilnehmer schreibt: „Es könnte mehr für Jugendlich­e geben.“

„Es ist immer was geboten, und man kann sich einbringen.“

Bürgermeis­ter Walter Joas

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Foto: Gisela ott (Archivbild) Blick auf Mödingen und (dahinter) Bergheim. Vor allem die Sauberkeit und die Lebensqual­ität werden im Heimat-Check gut bewertet.

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