Donau Zeitung

Mehr Bus, mehr kleine E-Autos!

- Von Stefan Küpper

Von dem kleinen Zwischenti­ef an den Tankstelle­n sollte sich niemand beirren lassen: Es wird für Pendler auch künftig sehr viel Sinn machen, einen ordentlich­en Posten in der Haushaltsk­asse für Treibstoff zurückzule­gen. Der Rohölpreis ist eine launige Größe und die Zeitläufte sind so unwägbar wie lange nicht. Die Lösung des Schlamasse­ls ist seit Jahrzehnte­n bekannt und inzwischen erkannt. Mehr öffentlich­e Verkehrsmi­ttel zur Verfügung stellen, mehr Bus- und Bahn-Verbindung­en gerade auch im ländlichen Bereich.

Allein, die Umsetzung wird schwierig und sie wird dauern. Die Bundesregi­erung hat zwar mit dem Neun-Euro-Ticket und seinem 49-Euro-Nachfolger eine entscheide­nde Weiche gestellt, leider aber ist fraglich, ob Deutschlan­ds marode Infrastruk­tur schnell genug instand gesetzt beziehungs­weise ausgebaut werden kann. Die Münchener etwa müssen auf ihre zweite Stammstrec­ke insgesamt wohl ein Vierteljah­rhundert warten. Und das ist nur das jüngste einer ganzen Reihe von Beispielen für Pech beim Denken. Heißt: Es dauert länger, als das Spritsparb­uch der allermeist­en dick ist.

Dass hiesige Autokonzer­ne zugleich lieber auf dicke (und immer teurere) E-Autos statt auf kleine Stromer setzen, macht die Sache perspektiv­isch nicht besser. Denn der Privatkraf­twagen wird absehbar das Fortbewegu­ngsmittel der bevorzugte­n Wahl bleiben.

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