Mehr Bus, mehr kleine E-Autos!
Von dem kleinen Zwischentief an den Tankstellen sollte sich niemand beirren lassen: Es wird für Pendler auch künftig sehr viel Sinn machen, einen ordentlichen Posten in der Haushaltskasse für Treibstoff zurückzulegen. Der Rohölpreis ist eine launige Größe und die Zeitläufte sind so unwägbar wie lange nicht. Die Lösung des Schlamassels ist seit Jahrzehnten bekannt und inzwischen erkannt. Mehr öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung stellen, mehr Bus- und Bahn-Verbindungen gerade auch im ländlichen Bereich.
Allein, die Umsetzung wird schwierig und sie wird dauern. Die Bundesregierung hat zwar mit dem Neun-Euro-Ticket und seinem 49-Euro-Nachfolger eine entscheidende Weiche gestellt, leider aber ist fraglich, ob Deutschlands marode Infrastruktur schnell genug instand gesetzt beziehungsweise ausgebaut werden kann. Die Münchener etwa müssen auf ihre zweite Stammstrecke insgesamt wohl ein Vierteljahrhundert warten. Und das ist nur das jüngste einer ganzen Reihe von Beispielen für Pech beim Denken. Heißt: Es dauert länger, als das Spritsparbuch der allermeisten dick ist.
Dass hiesige Autokonzerne zugleich lieber auf dicke (und immer teurere) E-Autos statt auf kleine Stromer setzen, macht die Sache perspektivisch nicht besser. Denn der Privatkraftwagen wird absehbar das Fortbewegungsmittel der bevorzugten Wahl bleiben.