Ein bisschen Luxus
Es gibt wahrlich bessere Zeiten, um eine Luxusimmobilie zu verkaufen. Sie wissen schon: Inflation, Sparcoupons im Supermarkt, horrende Heizkosten, frieren im Fleecepulli daheim auf dem Sofa. Deutschland – kein Wintermärchen. Zurück zum Luxus-Immobilienverkauf mitten in der Krise: Das ist ein bisschen so, als würde man an einem schwülen Sommertag eine schwere Ente mit Blaukraut statt eines luftig-leichten Kalbs-Carpaccios auf die Speisekarte setzen. Kauft keiner. Die deftige Ente ist in diesem Fall das Haus des Schlager-Urgesteins und Grandseigneurs der Grands Prix Ralph Siegel. Wobei: Haus? Ha! Villa! Und was für eine.
Das Anwesen in München-Solln hat eine Wohnfläche von 824 Quadratmetern. Verteilt auf 13 Zimmer. Der Salon hat eine Glaskunstdecke, der Wellnessbereich wartet mit Pool und Sauna auf, es gibt drei Garagenplätze, einen parkähnlichen Garten und so weiter und so fort.
Ralph Siegel hat allerdings ein Problem. Die Villa, die übrigens von einem Allgäuer Objektmanagement-Unternehmen für 14 Millionen Euro angepriesen wird, ist ein Ladenhüter. Zwar habe es bereits einen Interessenten, einen „reichen Russen“gegeben, sagte Siegel der Bild-Zeitung. „Aber dann kam der Krieg.“Ob Siegel wohl einen Käufer findet? Schwierig in diesen schwierigen Zeiten. Allein die Heizkosten! Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja doch bald jemanden, der – frei nach dem von Siegel komponierten Hit „Ein bisschen Frieden“– dann im PrivatPool vor sich hin trällert: Ein bisschen Luxus, ein bisschen Träumen, das gönn’ ich mir.