Nahverkehr mit Hindernissen
Mit dem 49-Euro-Ticket ist der erste Schritt gemacht im Umsteigeprogramm. Mehr Bus und Bahn, weniger Auto. Dieser Schritt zum Klimaschutz hat die Politiker viele Nerven gekostet, doch er war der leichtere. Denn die vor ihnen liegende Mobilitätswende erfordert mehr als günstige Fahrscheine.
Damit Millionen Menschen in Deutschland am Morgen ihren Wagen stehen lassen und mit den Öffentlichen zur Arbeit fahren, muss sich noch viel tun. Mehr Busse müssen die Pendler zu den Bahnhöfen bringen, von wo mehr Züge abfahren. Die Bahnhöfe müssen sauber sein und wenn es einen Kiosk gibt, der Kaffee und Brötchen verkauft, wäre das auch schön. Bisher funktioniert das nur in den Großstädten und den dazugehörigen Speckgürteln. Die Menschen auf dem Lande finanzieren also den Billig-Fahrschein der Bewohner von Metropolen mit.
Für ländliche Regionen stellt sich die Frage, ob sich die hohen Investitionen lohnen. Schon heute wird der Nahverkehr mit Milliardensummen querfinanziert. Diese Beträge müssten erheblich gesteigert werden, wenn es auch auf dem Lande eine Vollversorgung mit Bus und Bahn geben soll.