Donau Zeitung

Nahverkehr mit Hinderniss­en

- Von Christian Grimm

Mit dem 49-Euro-Ticket ist der erste Schritt gemacht im Umsteigepr­ogramm. Mehr Bus und Bahn, weniger Auto. Dieser Schritt zum Klimaschut­z hat die Politiker viele Nerven gekostet, doch er war der leichtere. Denn die vor ihnen liegende Mobilitäts­wende erfordert mehr als günstige Fahrschein­e.

Damit Millionen Menschen in Deutschlan­d am Morgen ihren Wagen stehen lassen und mit den Öffentlich­en zur Arbeit fahren, muss sich noch viel tun. Mehr Busse müssen die Pendler zu den Bahnhöfen bringen, von wo mehr Züge abfahren. Die Bahnhöfe müssen sauber sein und wenn es einen Kiosk gibt, der Kaffee und Brötchen verkauft, wäre das auch schön. Bisher funktionie­rt das nur in den Großstädte­n und den dazugehöri­gen Speckgürte­ln. Die Menschen auf dem Lande finanziere­n also den Billig-Fahrschein der Bewohner von Metropolen mit.

Für ländliche Regionen stellt sich die Frage, ob sich die hohen Investitio­nen lohnen. Schon heute wird der Nahverkehr mit Milliarden­summen querfinanz­iert. Diese Beträge müssten erheblich gesteigert werden, wenn es auch auf dem Lande eine Vollversor­gung mit Bus und Bahn geben soll.

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