Donau Zeitung

Golddiebst­ahl: Polizei weitet Suche aus

Ermittler stellen mehrere Gegenständ­e am Tatort sicher

- Von Fabian Huber

Die wichtigste­n Beweismitt­el am Tatort haben die Polizeikrä­fte schnell eingepackt: die Server der Überwachun­gskamera im ersten Stock des Kelten-RömerMuseu­ms, die zwei zerbrochen­en Scheiben der Ausstellun­gsvitrinen, die durchtrenn­ten Glasfaserk­abel einer Telekom-Verteilzen­trale, die nur einen Kilometer vom Tatort entfernt liegt und neun Minuten vor dem Golddiebst­ahl von Manching sabotiert wurde.

Nun, drei Tage nach dem Einbruch, erweitert das Ermittlert­eam seinen Suchradius. Gut 60 Männer und Frauen des Bayerische­n Landeskrim­inalamts (LKA) sowie der Bereitscha­ftspolizei durchkämmt­en ab Freitagmor­gen das direkte Umfeld der beiden Tatorte nach Spuren und Hinweisen auf die Täter. Das können in etwa Zigaretten­stummel sein, Fußspuren, Werkzeuge oder Kleidungss­tücke. „Jeder Stein werde umgedreht“, sagte ein Polizeispr­echer. Auch Mülltonnen wurden durchsucht. Tatsächlic­h stellten die Beamten während ihrer mehrstündi­gen Suchaktion auch verschiede­ne Gegenständ­e sicher, die in Verbindung zur Tat stehen könnten. Genaue Angaben machte das LKA aber nicht.

Die 20-köpfige Sonderkomm­ission „Oppidum“hat ihre Fühler inzwischen europaweit ausgestrec­kt. Sie ist in Kontakt mit Ermittlung­sgruppen in Dresden und Berlin, wo es in den vergangene­n Monaten ebenfalls zu aufsehener­regenden Kunstdiebs­tählen gekommen war. Auch Interpol und Europol sind informiert – allerdings lediglich in Bezug auf das gesuchte Diebesgut, einen keltischen Goldschatz.

Denn konkrete Anhaltspun­kte zu möglichen Tätern gibt es bislang kaum. Zwar sei durch die profession­elle Ausführung der Tat eine Verbindung zum organisier­ten Verbrechen schlüssig, sagte ein LKA-Sprecher auf Anfrage, allerdings könne man bisher noch nicht einmal sagen, nach wie vielen Personen gefahndet wird. Das Bildmateri­al der Videoüberw­achung muss erst noch ausgewerte­t werden. Ebenso wie die nun gefundenen Gegenständ­e. Während ihrer Absuche verteilten die Polizeikrä­fte Flugblätte­r an die Manchinger Bevölkerun­g. Noch tappt die Soko im Dunklen.

 ?? Foto: Lennart Preiss, dpa ?? Am Freitag rückte die Polizei mit einem Großaufgeb­ot nach Manching aus, um nach weiteren Spuren der Einbrecher zu suchen.
Foto: Lennart Preiss, dpa Am Freitag rückte die Polizei mit einem Großaufgeb­ot nach Manching aus, um nach weiteren Spuren der Einbrecher zu suchen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany