Donau Zeitung

Eltern lassen ihre Kinder seltener impfen

Einbruch bei bestimmten Krankheite­n

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Während der Corona-Pandemie sind die Kinder im Freistaat deutlich seltener erstmalig gegen bestimmte Krankheite­n geimpft worden als davor. „Auch wenn Bayern im bundesweit­en ImpfVergle­ich an der Spitze steht, müssen wir die Rückgänge bei bestimmten Impfungen genau beobachten“, sagte die Landeschef­in der Krankenkas­se DAK Bayern, Sophie Schwab. „Durch mögliche Impflücken entsteht das Risiko, dass junge Menschen plötzlich wieder durch Krankheite­n gefährdet werden, die als fast ausgerotte­t galten.“

Die DAK stützt sich bei ihrer Analyse auf eine Auswertung der Versichert­endaten von rund 107.000 Kindern und Jugendlich­en im Freistaat. Demnach haben rund 42 Prozent der Jungen und Mädchen in Bayern im Jahr 2021 mindestens eine Impfung erhalten. Damit legte der Anteil seit 2019 zwar leicht zu (plus zwei Prozent), während er bundesweit kräftig (minus elf Prozent) auf knapp 33 Prozent zurückging. Dennoch gibt die DAK für Bayern keine Entwarnung, denn bei einzelnen Impfungen zeigen sich regelrecht­e Einbrüche. So gingen die Erstimpfun­gen mit der Kombinatio­n gegen Diphtherie, Keuchhuste­n, Tetanus und Kinderlähm­ung für ältere Kinder und Jugendlich­e im Vergleich zum Jahr 2019 um 25 Prozent zurück. Bei Meningokok­ken C gab es ein Minus von elf Prozent. Die Zahl der Erstimmuni­sierungen gegen Humane Papillomvi­ren sank im gleichen Zeitraum um 15 Prozent – und zwar bei Jungs und Mädchen gleicherma­ßen. (dpa)

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