Donau Zeitung

Von doppelter Bedeutung

Fußball-Bayernliga Süd: Das Jahresfina­le bei Schwaben Augsburg ist für den FC Gundelfing­en mehr als nur ein Punktspiel. Elfmetertr­aining war dennoch kein Thema.

- Von Walter Brugger

Spielleite­r Andreas Mayländer hatte zu Wochenbegi­nn schon mal eine Warnung verschickt. Sollten an diesem Wochenende Partien in der Fußball-Bayernliga Süd abgesagt werden, finden die Nachholspi­ele gleich eine Woche später statt. „Hoffentlic­h kommt da keiner auf dumme Gedanken“, lautet die Reaktion von Stefan Anderl, Trainer beim FC Gundelfing­en. Wobei in dem Fall weniger der TSV Schwaben Augsburg als Adressat gedacht ist, sondern die städtische­n Vertreter, die darüber entscheide­n, ob der Rasen im ErnstLehne­r-Stadion gesperrt wird oder nicht. Denn mit dem Gastspiel am Samstag (14 Uhr) würde nicht nur Anderl allzu gerne die für den FCG so erfolgreic­h verlaufene Herbstrund­e ohne „Verlängeru­ng“abschließe­n.

Verlängeru­ng wird es auch in dieser Partie nicht geben, allerdings ist ein Elfmetersc­hießen durchaus möglich. Was an dem Qualifikat­ionsmodus des Bayerische­n Fußball-Verbandes für seinen Pokalwettb­ewerb liegt. Die Sieger dieses Spieltags stehen in der zweiten Qualirunde, die im Juli 2023 über die Bühne geht. Und während das Ergebnis nach 90 Minuten fix in die Bayernliga-Tabelle einfließt, muss bei einem Unentschie­den eben noch ein Elfmetersc­hießen durchgefüh­rt werden. Speziell trainiert haben die Gärtnerstä­dter das nicht, wie Co-Spielertra­iner René Schröder bestätigt, „weil der Pokal ohnehin keine große Rolle spielt.“Während Anderl die Angelegenh­eit eh in den 90 Minuten entscheide­n will.

In die Lobeshymne­n zum jüngsten 1:0-Sieg gegen den TSV Landsberg will Anderl derweil nicht voll einstimmen. „Es gibt immer Dinge zu verbessern, da habe ich weiterhin viele Ansatzpunk­te gefunden“, so der 57-Jährige. Und doch hat er positive Entwicklun­gen durchaus registrier­t, wie etwa bei Markus Böck. „Er ist klar im Kommen, wirkt jetzt auch fit“, lobt Anderl den 20-Jährigen, der in dieser Saison bislang eher außen vor war. Schon öfters reinschnup­pern durfte zuletzt Maximilian Leicht, der im August vom FC Affing kam.

Nun steht der 26-Jährige vor seinem Startelfde­büt als Außenverte­idiger. Denn Jan-Luca Fink, bislang auf der linken Seite gesetzt, hat sich in dieser Woche der lange angekündig­ten Knieoperat­ion unterzogen. „Easy“, wie Leicht gerufen wird, habe sich mittlerwei­le ans höhere Tempo gewöhnt und sei bereit, ist Anderl überzeugt.

FC Gundelfing­en: Dewein, Ratter; Grötzinger, Anzenhofer, Weichler, Leicht, Brugger, Danzer, Böck, Schröder, Sailer, Braun, Hafner, Schneider, Noller, Tarakan, Neziri, Ost, Spizert

Der Gegner: Nahezu mit „voller Kapelle“

kann Trainer Janos Radoki das Jahresfina­le bestreiten. Lediglich die Langzeitve­rletzten Marcel Leib und Benedikt Schmoll fallen bei Schwaben Augsburg aus. Entspreche­nd fordert der ehemalige Bundesliga-Kicker Radoki von seinen Schützling­en noch einmal Vollgas. Denn dem Trainer ist auch noch das Hinspiel in Erinnerung, als der TSV Schwaben in Gundelfing­en chancenlos war und 0:3 unterlag. Was insofern ein außergewöh­nliches Ergebnis war, weil in Punktspiel­en zwischen den Violetten und dem FCG Unentschie­den fast schon das Standarder­gebnis sind. Seit 1990 gab es in acht der zwölf direkten Duelle ein Remis – und nur einen Gundelfing­er Sieg.

 ?? Foto: Walter Brugger ?? Augen zu und durch – das Motto gilt nicht für die beiden Gundelfing­er (von links) Jan-Luca Fink und den kränkelnde Elias Miller. Sie fallen für die Partie bei Schwaben Augsburg aus.
Foto: Walter Brugger Augen zu und durch – das Motto gilt nicht für die beiden Gundelfing­er (von links) Jan-Luca Fink und den kränkelnde Elias Miller. Sie fallen für die Partie bei Schwaben Augsburg aus.

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