Aislinger sind offensichtlich zufrieden
Bei der ersten Bürgerversammlung nach zwei Jahren Corona-Pause gibt es nur eine einzige Frage aus dem Publikum.
Seit der letzten Bürgerversammlung in der Marktgemeinde Aislingen hat sich viel getan. Was genau, das wollten rund 100 Bürgerinnen und Bürger am Donnerstagabend im Landgasthof Adler erfahren. Das Interesse an den Ausführungen von Bürgermeister Jürgen Kopriva war also groß. Und die Ausführungen ausführlich. Kopriva legte zunächst die finanzielle Situation der Gemeinde offen. Geringere Einnahmen stünden derzeit gestiegenen Ausgaben gegenüber, wobei der größte Teil des Ausgaben-Kuchens die Kreisumlage ausmacht, die Abgabe an den Landkreis. Trotzdem könne die Gemeinde einen „geordneten Haushalt“vorweisen. Investitionen und Sanierungen würden zwar im Haushalt zu Buche schlagen, die machten sich aber längerfristig bezahlt, so Kopriva. So seien Gelder in die Umgestaltung des Friedhofs, die Logistik und Unterbringung der Feuerwehr geflossen. Seit 2011 sei man in Aislingen schon dabei, das Glasfasernetz auszubauen. Inzwischen befindet sich der Ausbau in der vierten Phase, in der jedes Haus angeschlossen werden soll. Zuvor muss jedoch erst eine Förderzusage kommen. Die Windhausener dürfen sich nach 60 Jahren über eine neue Straßenbeleuchtung freuen.
Die Ausführungen des Rathauschefs vom Gemeindereferenten Christian Högel ergänzt. Er berichtete über die Geschwindigkeitsmessungen. Diese sollten klären, ob eine 30er-Zone in Aislingen eingeführt werden könnte. Stoßzeiten seien zu erkennen, aber im Gemeinderat bestehe dennoch derzeit kein Konsens zu diesem Thema, sagte Högel. Was ist in Zukunft in Aislingen geplant? Für die Zukunft stehen laut Kopriva noch weitere Projekte an. So etwa der Umbau der ehemaligen Sparkasse zum Rathaus, die Ortskernsanierung und das Schlössle, dessen Umsetzung wohl aber noch warten muss. Aufgrund fehlender Nachfragen bezüglich des Baugebietes Südblick in Baumgarten bestehe aktuell auch keine Dringlichkeit zur Ausweisung neuer Bauflächen. Am Abbaustandort Aislingen soll ein Recyclingpark entstehen und ein Badesee mit entsprechenden Liegeflächen. Besonderen Dank sprach Kopriva den Vereinen und vielen Aktiven aus der Gemeinde aus. Die Feuerwehr in Aislingen etwa zählt 60 aktive Mitglieder. Ohne sie und die anderen Vereine seien Aktivitäten und Traditionen wie der Frühjahrsmarkt, die Markt- und Gewerbeschau,
das Ferienprogramm oder der Osterbrunnen nicht möglich. Kopriva wies auch noch einmal auf den Aislinger Senioren-Bürgerservice hin, mit dem die Seniorinnen und Senioren gegen einen „geringen Kostenbeitrag“ihre Selbstständigkeit behalten könnten. 232 Powerpoint-Folien später schienen fast alle Fragen der Aislinger beantwortet.
Nur ein Bürger wollte Näheres zum geplanten Heizkraftwerk wissen (wir berichteten). Kopriva verwies dabei auf eine geplante InfoVeranstaltung, sobald das Projekt weiter fortgeschritten sei.