Gibt es eine Spur zu den Golddieben?
Inhaltlich lassen sich die Ermittler nach dem spektakulären Einbruch in Manching kaum in die Karten schauen – dennoch äußern sie sich bemerkenswert zuversichtlich.
Eine Woche nach dem spektakulären Golddiebstahl von Manching ist der mehr als 2000 Jahre alte Keltenschatz immer noch verschwunden – doch die Ermittler scheinen bei der Suche nach den Einbrechern nicht gänzlich im Dunkeln zu tappen. So jedenfalls könnte man die inhaltlich zwar dürftigen, dafür aber bemerkenswert zuversichtlich formulierten Aussagen von Staatsanwaltschaft und Polizei interpretieren.
Schon vergangene Woche hatte der Ingolstädter Oberstaatsanwalt Nicolas Kaczynski gesagt, er sei optimistisch, dass man den Golddieben
auf die Spur komme. „Alle Täter kochen nur mit Wasser, und wir haben schon unsere Mittel und Wege, da auch dagegenzuhalten“, betonte er. Am Sonntag erklärte schließlich ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), dass das Wochenende „interessant“gewesen sei, er aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher darauf eingehen könne. „Wir sind auf jeden Fall dran, und bleiben auch dran, ziemlich hartnäckig. Der Fall packt uns selbst, da lassen wir uns nicht lumpen“, sagte er.
Ähnlich äußerte sich am Montag LKA-Sprecher Fabian Puchelt auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir sind am Ball“, betonte er. Die Polizei sei aktuell sehr „optimistisch“. Insider berichteten davon, dass die Ermittler „nicht blank“seien, was die Spurenlage betreffe.
Bei dem Coup, der gerade einmal neun Minuten gedauert hat, waren Unbekannte in der Nacht auf den 22. November ins Manchinger Kelten-und-Römer-Museum eingebrochen und haben den aus 483 Goldmünzen bestehenden Schatz, der vor 23 Jahren bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt worden war, gestohlen. Der Verdacht liegt nahe, dass dieselben Täter nur wenige Minuten zuvor in einem Verteilerhäuschen der Telekom in Manching Glasfaserkabel durchtrennt hatten, um so die Alarmanlage des Museums zu manipulieren.
In den Tagen nach der Tat haben die Ermittler zahlreiche Spuren gesichert; zuletzt waren Einsatzkräfte Ende vergangener Woche im Umfeld des Gebäudes unterwegs, um nach Gegenständen zu suchen, die die Täter möglicherweise bei der Flucht verloren oder weggeworfen haben. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes bestätigte, dass bei der Suche einiges an Material gefunden worden sei; noch müsse aber geprüft werden, ob all dies in Zusammenhang mit dem Fall steht. Aktuell gibt es auch noch kein Videomaterial von Überwachungskameras, auf dem die Täter möglicherweise bei der Tat zu sehen sind. Die entsprechenden Server aus dem Museum lagern bei der Kriminaltechnik, allerdings sei die Aufbereitung recht aufwendig, so der Sprecher. Daneben werden die sichergestellten Gegenstände auf Fingerabdrücke oder DNASpuren überprüft.