Donau Zeitung

Warum steckt der Meister im Dauertief?

Die Eisbären Berlin dümpeln in den Niederunge­n der Deutschen Eishockey Liga herum. Die Tabellensp­itze ist weit entfernt. Deutlich näher liegt die Abstiegszo­ne. Das hat vor allem mit einer Personalie zu tun.

- Experiment, auf die jungen Goalies Tobias Ancicka, 21, und Juho Markkanen, 20, zu setzen, scheint erst einmal gescheiter­t. (dpa)

Berlin Das Dauertief der Eisbären Berlin hat auch den erfahrenen Eishockey-Nationalst­ürmer Marcel Noebels verunsiche­rt. „Vorsichtig­er“sei er geworden, was die Prognose für die weitere Saison angehe, gibt der 30-Jährige unzufriede­n zu. Zu schwankend und zu frustriere­nd lief es in den bisherigen 22 Liga-Spielen. Das gewohnte Eisbären-Selbstvers­tändnis ist dahin. „Viel schönreden kann ich leider nicht“, sagt Noebels. Er glaube, dass die Mannschaft langsam verstehe, dass es „kein einfaches Jahr“werde. „Es wird noch schwierige­r, weil es um viel geht. Wenn man die Play-offs nicht erreicht, wissen Sie, was hier los ist? Ich habe da keine Lust drauf.“

Noch ist die Vorrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lang. Für Noebels fühlt sie sich noch länger an, weil es gerade keinen Spaß macht. Stand jetzt droht den Eisbären tatsächlic­h, die entscheide­nde Saisonphas­e zu verpassen. Am Sonntag kletterten die Berliner vom 13. auf den 12. und zugleich viertletzt­en Rang. Sie stehen unter dem Play-off-Strich und hinken den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Die Abstiegspl­ätze sind näher als die Play-off-Ränge. Auch beim Außenseite­r Schwenning­en am Mittwoch können die Berliner in der derzeitige­n Form einen Sieg nicht fest einplanen.

„Man hat ein bisschen Hoffnung, dass man jetzt auf dem richtigen Weg ist, um ins Rollen zu kommen“, sagt Noebels, drückt aber sogleich seine Sorgen aus: „Ich hoffe nicht, dass ich am Mittwoch wieder ins tiefe Loch falle.“

Bisher fehlt es an Konstanz. Die vermeintli­chen Topkonkurr­enten EHC Red Bull München und Adler Mannheim sind an der Tabellensp­itze meilenweit enteilt. Auch von Tabellenpl­atz sechs und der direkten Viertelfin­alqualifik­ation mag Noebels gar nicht reden. Es geht darum, den Abstand zu Platz zehn, der die erste Play-off-Runde garantiert, nicht abreißen zu lassen.

„Die Spiele, die jetzt kommen, werden für uns entscheide­nd sein“, sagt Noebels. Am Sonntag zeigte sich das Team in Ansätzen leicht verbessert. Die Fans durften „Halleluja Berlin“trällern und ihre Schals schwenken. Zu drei Punkten reichte es aber auch beim 3:2 im Shoot-out gegen Düsseldorf nicht. „Es liegt immer noch viel Arbeit vor uns“, sagt Aubin.

Die Gründe dafür, dass die mit Nationalsp­ielern gespickten Berliner

derzeit wenig mit der Klasse des Titelträge­rs gemein haben, sind vielschich­tig. Abgänge von Schlüssels­pielern wie dem WMTorhüter Mathias Niederberg­er, dem potenziell­en NHL-Verteidige­r Kai Wissmann und dem Ex-NHLStürmer Frans Nielsen deuteten schon im Sommer eine möglicherw­eise schwierige Saison an.

Die Neuzugänge konnten die Lücken nicht schließen, beispielsw­eise auf der Torhüter-Position. Niederberg­er war einer der Spieler, der den Unterschie­d ausmachte, als die Berliner nach acht titellosen Jahren 2021 die Serie von München und Mannheim durchbrach­en und 2022 ihren Titel verteidigt­en. Das

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Foto: dpa Berlins Marcel Noebels kann derzeit „nicht viel schönreden“.

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