Eine Chance für den Klimaschutz
Wenn man sich mit der Klimakrise und ihren Folgen beschäftigt, fühlt man sich oft ohnmächtig. „Was kann ich da schon ausrichten?“, ist schnell die Frage, die in den Kopf schießt. Neben persönlichen Einschränkungen gibt es auch Möglichkeiten, die direkt vor unserer Haustür liegen. Und das wortwörtlich. Eine davon sind die Moore, wie das Donaumoos in Gundelfingen, das Wittislinger Moor oder Dattenhauser Ried.
Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie in den Torfschichten ein Drittel des weltweiten Kohlenstoffes, das ist doppelt so viel wie alle Wälder auf der Erde. In Bayern entstehen jährlich so 5,4 Millionen Tonnen an Emissionen. Das kann durch die Wiedervernässung geändert werden. Konkret bedeutet das im Dattenhausener Ried, das bisher teilweise vernässt ist: Voraussichtlich könnten 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente, also an Kohlendioxiden und anderen Treibhausgasen, über den Zeitraum von 50 Jahren eingespart werden. Also wirklich „regionaler Klimaschutz“, wie Susanne Kling, die Leiterin des Landschaftspflegeverbands Donautal-Aktiv, beim Termin vor Ort im Dattenhauser Ried es bezeichnet. Und dieser kann schnell umgesetzt werden. Die Bagger haben gerade mal zwei Wochen für die baulichen Veränderungen für die Wiedervernässung gebraucht. Eigentlich eine große Chance, wäre da nur nicht die ganze Bürokratie, die ausbremst. Kling berichtete davon, dass man über zehn Jahre mit Verfahren, Anträgen und Gutachten gekämpft habe. Keine Seltenheit im Landkreis Dillingen: Im Gundelfinger Moor läuft auch aktuell noch das Verfahren für die Wiedervernässung. Seit 30 Jahren setzt sich dort die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Schwäbisches Donaumoos für den Erhalt des Moores ein. Der Leiter Ulrich Mäck verdeutlichte bei einem Besuch im Gundelfinger Moos: „Moore retten uns nicht allein, aber verschaffen uns wertvolle Zeit für andere Maßnahmen gegen die Klimakrise.“Und das schnell und bei uns im Landkreis.