Wieder ein Konflikt mit der Fifa
Der DFB muss gut 10.000 Euro Strafe an den Fußball-Weltverband zahlen, weil er dessen Medien-Regeln vor dem Spiel gegen Spanien nicht befolgte. Am Mittwoch wird Klostermann den Trainer zur Pressekonferenz begleiten.
Über die Fifa lässt sich allerhand Schauerliches erzählen. Wahrscheinlich ist, dass nur ein Bruchteil der sinistren Machenschaften jemals an die Öffentlichkeit gelangt. Hansi Flick beispielsweise erboste, dass der Weltverband am vergangenen Samstag einen seiner Spieler dazu zwingen wollte, eine 105 Kilometer lange Fahrtstecke auf sich zu nehmen. Und das gleich zwei Mal!
Schließlich schreibt die Fifa vor, dass am Tag vor einem WM-Spiel jede Mannschaft bei der obligatorischen Pressekonferenz mit dem Trainer und einem Spieler erscheint. Und zwar nicht im Medienzentrum
des jeweiligen Verbandes, sondern im von der Fifa verwalteten Hauptmedienzentrum im Zentrum Dohas. 105 Kilometer vom Zulal-Wellness-Resort im Norden des Landes bis nach Doha – und wieder zurück. „Wir wollen keinem Spieler diese Fahrt zumuten, das sind fast drei Stunden“, sagte Flick vor der Partie gegen Spanien. Weil sich der DFB nämlich nicht einfach zu etwas von der Fifa zwingen lässt. Wie ja schon bei der „One-Love“-Binde zu sehen war. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Die Fifa verurteilte den deutschen Verband nun für sein Vergehen zu einer Strafe von 10.000 Schweizer Franken (rund 10.100 Euro) und sprach offiziell eine Verwarnung
aus. Vor der Partie gegen Costa Rica am Donnerstag stand der DFB vor dem gleichen Problem. Am Mittwoch sollen wieder Flick und ein Spieler zum offiziellen Pressetermin erscheinen. Und der DFB scheint gelernt zu haben.
Wie der Weltverband am Dienstagabend bekannt gab, wird neben dem Bundestrainer auch Verteidiger Lukas Klostermann um 13.30 Uhr deutscher Zeit auf dem Podium im internationalen Pressezentrum in Doha sitzen.
Für die meisten Journalisten und Journalistinnen liegt das Medienzentrum der Fifa weitaus besser als jenes des DFB. Sie müssen keine 105 Kilometer zurücklegen, weil sie sich mehrheitlich bei ihrer Quartierauswahl für Doha entschieden. Die Fifa ermöglicht durch die Pressekonferenz in der Hauptstadt Katars auch Journalisten die Teilnahme, die möglicherweise Besseres zu tun haben, als zweieinhalb Stunden im Bus zu sitzen. Auch wenn es ihnen selbstverständlich zuzumuten wäre.
Fußball-Geschichte wird gegen Costa Rica auf jeden Fall geschrieben. Stéphanie Frappart ist die erste Schiedsrichterin in der Geschichte der Fußball-WM der Männer, die ein Spiel leitet.